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FIRES 2 – Europäische Union gibt Entwicklung weitreichender Artilleriemunitionsfamilie in Auftrag

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Die EU hat am 16. Mai die Gewinner der 2023er-Vorschlagsrunde des European Defence Fund (EDF) für gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Verteidigungsbereich veröffentlicht. Wie die Kommission mitteilt, sollen insgesamt 54 Vorhaben mit 1,031 Milliarden Euro aus dem EDF bezuschusst werden. Darunter auch das als „Future Indirect fiRes European Solution 2“ (FIRES 2) bezeichnete Vorhaben, mit dem Ziel der Entwicklung einer zukünftigen Munitionsfamilie mit größerer Reichweite und höherer Treffsicherheit innerhalb des Zeitrahmens bis 2030.

Im Rahmen des „FIRES 2“-Vorhabens soll sowohl eine neue Artilleriegranate als auch Artillerierakete entwickelt werden. Die Reichweite der Artilleriegranate soll bei mindestens 60 Kilometern bei einem Streukreisradius (englisch Circular Error Probable, CEP) von 10 Metern liegen. Der CEP gibt eine Streukreisradius an, in dem 50 Prozent der Einschläge verzeichnet werden. Die neu zu entwickelnde Artillerierakete soll hingegen mindestens eine Reichweite von 150 Kilomatern bei gleichem CEP aufweisen.

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Dem Projektprospekt zufolge wird die Entwicklung der Munitionsfamilie „die Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der EU auf konkurrierenden Märkten stärken, indem kosteneffiziente interne Alternativen geschaffen werden, die auf Gemeinsamkeiten und Interoperabilität zwischen bestehender und künftiger Technologie basieren“.

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Das über 36 Monate veranschlagte Vorhaben FIRES 2 sieht neben der Studie, dem Entwurf und dem Systemprototyping auch Tests der neuen Munitionsfamilie vor. Die Kosten dafür werden der EU zufolge auf 32.277.252,32 Euro geschätzt, von denen die Europäische Union maximal 26.900.616,07 Euro übernehmen wird.

Insgesamt sind 21 Unternehmen an dem Vorhaben beteiligt. Die Koordination des Projektes obliegt KNDS France (vormals Nexter Munitions) aus Frankreich. Die industrielle deutsche Beteiligung beschränkt sich auf die Bayern-Chemie Gesellschaft für flugchemische Antriebe mbH, eine 100 Prozent Tochter der MBDA Deutschland.
wg