Die zuletzt bis Ende Mai erwartete Aufforderung zur Angebotsabgabe für das neue Taktische Luftverteidigungssystem (TLVS) der Bundeswehr ist nicht beim Herstellerkonsortium von MBDA und Lockheed Martin eingegangen, wie ein MBDA-Sprecher heute bestätigte.
Damit wurde das zweite Mal binnen kurzer Zeit ein Termin vom Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw nicht gehalten. Die Behörde wollte die Aufforderung eigentlich bis Ende März zugeleitet haben.
„Wir halten an der Planung fest, Mitte der kommenden Dekade TLVS einführen zu können“, sagte ein Sprecher des BMVg. Seinen Worten zufolge, gibt es keine Verzögerung im Prozess. Es gehe darum, am Anfang des Prozesses einen guten Vertrag zu gestalten.
Wie es heißt, soll die ausstehende Angebotsaufforderung „zeitnah“ erfolgen, was von Beobachtern als Spanne von Juni bis Juli interpretiert wird. Für MBDA ergeben sich keine negativen Folgen, sollte das Request for Proposal in nächster Zeit eintreffen, sagte der Unternehmenssprecher. Der Lenkflugkörperhersteller muss auf eigene Kosten das Personal für das Vorhaben vorhalten, bis der Vertrag unter Dach und Fach ist. Auch die Unterlieferanten warten auf den Eingang der Aufforderung, um an ihren Angeboten arbeiten zu können.
lah/5.6.2018