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Aufforderung zur Angebotsabgabe verzögert sich

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Beim Prozess zur Einführung des neuen Taktischen Luftverteidigungssystems (TLVS) für die Bundeswehr ergibt sich erneut eine kleine Verzögerung: Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, wurde die für März geplante Aufforderung an das Herstellerkonsortium zur erneuten Angebotsabgabe auf den Mai dieses Jahres verschoben.  Ein Sprecher der MBDA wollte „interne Planungsprozesse“ nicht kommentieren.  „Wir sind auf gutem Weg“, sagte er mit Blick auf die Verhandlungen zwischen MBDA und Lockheed Martin auf der einen Seite und dem Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw auf der anderen.

Den Kreisen zufolge haben sich die Verhandlungspartner mittlerweile auf  wesentliche Punkte geeinigt, offenbar dauerten die Verhandlungen jedoch länger als erwartet.

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Im Rüstungsbericht, der im März veröffentlicht wurde, heißt es dazu: „Sofern nach Abschluss der industriellen Risikobewertung eine akzeptable vertragliche Abbildung ausgehandelt werden kann, wird die Industrie voraussichtlich im Frühjahr 2018 zu einem zweiten Angebot aufgefordert werden mit dem Ziel, bis Ende 2018 einen endverhandelten Vertragsentwurf zu erreichen und die parlamentarische Behandlung einzuleiten.“

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Laut Rüstungsbericht hat die  US-Regierung für die  im so genannten Foreign Military Sales (FMS)-Verfahren für die TLVS-Entwicklung zu beschaffenden Systembestandteile  mittlerweile eine Preisauskunft abgegeben und die Verfügbarkeit der Komponenten zugesagt. Demnach  laufen weitere Abstimmungen mit der US-Regierungsseite.

„Ende September 2016 hatte der zur Angebotsabgabe aufgeforderte Bieter für den maßgeblichen Realisierungsvertrag über die Entwicklung von TLVS und die Beschaffung des ersten Seriengeräts für die Einsatzprüfung zunächst nur ein Basisangebot an das BAAINBw übermittelt“,  heißt es in dem Bericht weiter. Bis Mitte Mai 2017 sei das Angebot durch den Bieter soweit vervollständigt worden, dass am 29. Mai 2017 mit Vertragsverhandlungen begonnen werden konnte. Da der öffentliche Auftraggeber  auf die verbindliche Vereinbarung einer zwingend zu erbringenden Systemleistung bestehe, habe  sich der Bieter „weitere Gelegenheit für interne Analysen und Simulationen erbeten“. Diese sei ihm gewährt worden, um auf Basis der so gewonnenen Datenlage einen für beide Seiten akzeptablen Vertrag zu erreichen.

Beobachter warten vor diesem Hintergrund jetzt mit Spannung,  welche Radarlösungen für TLVS/MEADS gewählt werden. Vermutlich dürfte Lockheed Martin stark daran interessiert sein, sein Weitbereichsradar zu integrieren, während das BMVg – nimmt es sein Konzept der Schlüsseltechnologien ernst – vermutlich ein Hensoldt-Radar für den Mittelbereich favorisieren sollte.
lah/18.4.2018