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MBDA hält Termin für Angebotsabgabe nicht ein

Der europäische Lenkflugkörperhersteller MBDA wird das Angebot für den Aufbau des deutschen Luftverteidigungssystems TLVS/MEADS nicht wie geplant am 29. Juli  abgeben. Das Unternehmen habe in der ersten Julihälfte um eine Verlängerung der Abgabefrist gebeten, bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Als neuer Abgabetermin wird der 30. September genannt, was eine Verzögerung von zwei Monaten bedeutet.

MBDA begründet die Verschiebung mit einem „erhöhten industrieseitigen Abstimmungsbedarf“.  Das Unternehmen muss als Projektverantwortlicher umfangreiche Leistungen bei Unterauftragnehmern einkaufen. So soll beispielsweise der amerikanische Lockheed-Martin-Konzern einen Teil der Abfangraketen liefern, während andere Partner für die Produktion der Radare zuständig sind. Damit ist MBDA in hohem Maße abhängig von den Vorarbeiten seiner Lieferanten.

Wie es aus dem Verteidigungsministerium heißt, wurde die Bitte um Aufschub zur Kenntnis genommen. Dem BMVg sei wichtig, dass ein „guter Vertrag“ geschlossen werde. Dies habe Vorrang vor Geschwindigkeit. Damit dürfte sich die so genannte 25-Mio-EUR-Vorlage für das Parlament ins kommende Jahr verschieben, wie vom Ministerium bereits mehrfach angedeutet wurde. Der Zeitrahmen für das Projekt galt von Beginn an als anspruchsvoll: Das  BMVg hatte MBDA mit erheblicher Verspätung am 29. Februar zur Angebotsabgabe aufgefordert.

Erst Anfang des Monats war der Deutschland-Geschäftsführer von MBDA, Thomas Homberg, aus Gesundheitsgründen von seiner Position und der Konzern-Funktion als Executive Group Director Improvement zurückgetreten. Wie es gerüchteweise heißt, wird ein deutscher Airbus-Mitarbeiter die Nachfolge von Homberg antreten und den kommissarisch  eingesetzten Siegfried Bücheler ablösen.
lah/27.7.2016

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