Presseberichten zufolge hat das BMVg das Konsortium aus MBDA und Lockheed Martin erneut zur Abgabe eines Angebotes für das Taktische Luftverteidigungssystem (TLVS) aufgefordert. Wie es weiter heißt, erfolgte der Request am vergangenen Mittwoch. Bis zum Sommer solle die TLVS GmbH ein Angebot abgeben. Ein Sprecher von MBDA wollte den Pressebericht nicht kommentieren.
Beobachter hatten die Angebotsaufforderung erwartet, nachdem das Konsortium bereits zuvor Informationen von seinen Unterauftragnehmern angefordert hatte. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als ob TLVS womöglich beerdigt werden könnte. Jetzt scheint das Projekt neuen Rückenwind zu erhalten.
Die noch im vergangenen Jahr vorgesehene parlamentarische Befassung mit TLVS Ende Juni dürfte jedoch nicht mehr zu halten sein. Aufgrund des Zeitbedarfs für die Endverhandlungen und die Sommerpause scheint ein Termin im November wahrscheinlicher. Mit Spannung wird erwartet, ob die USA das hoch entwickelte Simulationsmodell für die PAC-3-MSE-Abfangrakete für TLVS im Rahmen des neuen Angebotes bereitstellen werden.
Sollte die TLVS GmbH ein Angebot abgeben, handelt es sich mittlerweile um das dritte. Die vorherigen beiden waren vom Auftraggeber abgelehnt worden. Geplant war ursprünglich der Vertragsschluss Mitte 2016. Wie alle großen Rüstungsprojekte muss jedoch abgewartet werden, ob die enormen Kosten zur Bewältigung der Corona-Krise nicht zu Einschnitten im Verteidigungshaushalt und damit bei den Beschaffungen führen werden.
lah/12/11.5.2020
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