Die Luftwaffe wird nach den gegenwärtigen Plänen des Verteidigungsministeriums bereits im kommenden Jahr über neue Fähigkeiten im Bereich Luftverteidigung verfügen. Wie aus einer Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Hitschler auf eine Anfrage der CDU-Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge hervorgeht, soll der Vertrag zur beschleunigten Beschaffung von sechs Feuereinheiten IRIS-T SLM im Rahmen des Sofortpaketes Bodengebundene Luftverteidigung noch vor der parlamentarischen Sommerpause 2023 geschlossen werden. „Die Lieferung der ersten Feuereinheit soll im Jahr 2024 erfolgen, der weiteren fünf bis in das Jahr 2027“, heißt es in der Antwort weiter. Damit will die Bundeswehr offenbar das gesamte Angebot in Anspruch nehmen, das der Hersteller Diehl vor einigen Wochen abgegeben hatte. Wie aus Fachkreisen verlautete, war darin die Festbestellung von drei Feuereinheiten sowie die Option für drei weitere enthalten.
Wie Hitschler weiter ausführt, soll die Fähigkeitslücke zur Abwehr von Klein- und Kleinstdrohnen auf Basis einer Plattform mit Kanone und Lenkflugkörper ab dem Jahr 2025 ebenfalls beschleunigt geschlossen werden. Hier dürfte es sich um das von Rheinmetall angebotene System Skyranger mit 30mm-Kanone auf Boxer-Fahrgestell handeln.
Für das Teilprojekt 3 mit dem Titel „Folgebefähigung“ des Vorhabens „Nah- und Nächstbereichsschutz“ (NNbS) sind nach den Angaben des Staatssekretärs vier kombinierte Feuereinheiten mit den Effektoren IRIS-T SLM und IRIS-T Surface Launched Short Range (SLS), sechs Feuereinheiten rein für den Nahbereichsschutz mit dem Effektor IRIS-T SLM sowie Fähigkeiten zur Abwehr von Klein- und Kleinstdrohnen kleiner als 150 kg und zur Bekämpfung von Raketen, Artillerie- und Mörsergeschossen vorgesehen.
lah/12/19.5.2023