Die Republik Slowenien hat Diehl Defence mittels des Bundeswehrbeschaffungsamtes BAAINBw mit der Herstellung und Lieferung eines Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM beauftragt. Wie Diehl Defence heute in einer Pressemitteilung schreibt, wurde ein entsprechender Kaufvertrag am 25. Januar 2024 zwischen der BAAINBw-Präsidentin Annette Lehnigk-Emden und dem Diehl-Defence-CEO Helmut Rauch unterschrieben. Da die Beschaffung im Rahmen der European Sky Shield Initiative (ESSI) erfolgt, wurde das BAAINBw durch Slowenien im Vorfeld mit einer entsprechenden Vollmacht ausgestattet.
Slowenien und Deutschland haben bereits Anfang Dezember 2023 eine Programmvereinigung unterzeichnet, die Slowenien einen Kauf des IRIS-T SLM über ESSI ermöglicht. Bei dem Projekt European Sky Shield handelt es sich um eine deutsche Initiative, die die gemeinsame Beschaffung und den Betrieb von Luftverteidigungssystemen koordinieren soll. Ziel sei es, Interoperabilität herzustellen und durch gemeinsame Beschaffungen geringere Preise bei der Industrie zu erzielen. Seit der Initiierung des Projektes im August 2022 haben bereits 17 NATO-Staaten sowie Österreich und die Schweiz die Bereitschaft zum ESSI-Beitritt erklärt bzw. sind ESSI beigetreten.
Der Mitteilung des Unternehmens zufolge konnte im Falle Sloweniens „zum ersten Mal von einem für ESSI-Beschaffungen standardisierten Vertrag Gebrauch gemacht werden. Dieser ermöglicht für die Zukunft große Synergieeffekte und einen schnelleren Beschaffungsprozess, von dem sowohl weitere ESSI-Kunden als auch die Industrie profitieren werden. Um den ESSI-Nationen eine gleichmäßige Belieferung mit IRIS-T SLM zu ermöglichen, hat Diehl Defence Produktionsslots so auf die interessierten Nationen verteilt, dass das System zeitnah auch an Slowenien ausgeliefert werden kann“.
Diehl Defence gibt an, dass Slowenien nach Deutschland, Estland und Lettland die vierte ESSI-Nation ist, die mit dem Unternehmen einen Vertrag über IRIS-T SLM-Systeme unterzeichnet hat.
Das System Iris-T SLM ist laut Hersteller auf die Abwehr von Bedrohungen durch gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 km und einer Höhe von 20 km ausgelegt. Eine Feuereinheit Iris-T SLM besteht aus den Komponenten Startgerät, Radar und Gefechtsstand. Es wird durch Unterstützungselemente wie Werkstatt-, Ersatzteil- und Nachladefahrzeuge ergänzt. Das System zeichne sich durch seine hohe taktische Mobilität, Dislozierbarkeit der Startgeräte und Mehrfachzielbekämpfung bei geringem Personalaufwand aus. Iris-T SLM ist bereits erfolgreich bei den ukrainischen Streitkräften im Einsatz. Laut Kundenaussagen habe das System eine sehr hohe Trefferquote sogar in Angriffswellen mit über 12 Zielen erreicht, schreibt Diehl.
wg