Der Pistolen- und Gewehrhersteller SIG SAUER wird Medienberichten zufolge seinen Betrieb in Eckernförde einstellen. Laut NDR sollen die 130 Mitarbeiter entlassen werden. Wie der NDR weiter schreibt, führt Geschäftsführer Tim Castagne den Schritt unter anderem auf eine ausgeweitete Regulierung in Deutschland, hohe Produktionskosten und ausbleibende Großaufträge etwa von der Bundeswehr zurück.
In den vergangenen Jahren waren Produkte des Unternehmens von Beschaffungen deutscher Behörden ausgeschlossen worden, weil SIG SAUER Waffen angeboten hatte, die so genannte ITAR-Komponenten enthalten. Solche Komponenten unterliegen jedoch dem US-Recht, was in letzter Zeit hierzulande zunehmend kritisch gesehen wird. So fordert die Bundeswehr bei der Ausschreibung für das G36-Nachfolgegewehr den Verzicht auf ITAR-Teile.
Nach eigenen Angaben gehört die SIG SAUER GmbH & Co. KG seit dem Jahr 2000 der L&O Holding an, zu welcher sowohl die US-Schwester SIG SAUER Inc. in Newington, New Hampshire, als auch die schweizerische SWISS ARMS in Neuhausen gehören. Die SIG SAUER, Inc. hatte erst kürzlich den Auftrag erhalten, das Next Generation Squad Weapons (NGSW) System für die US-Army zu liefern.
lah/12/4.6.2020