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Sako stellt TRG-Scharschützengewehr im neuen Kaliber vor

Kristóf Nagy

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Der finnische Traditionshersteller Sako hat das neue Scharfschützengewehr TRG 62 A1 im Kaliber 9,5 x 77 mm vorgestellt. Dies gab das Unternehmen am 7. Juni in einer Mitteilung bekannt. Mit dem neuen Kaliber soll Herstellerangaben zufolge die Effizienz der Waffe auf Distanzen jenseits der 1.500 m gesteigert werden und das bei einer Bedienung, welche identisch mit der bei allen anderen Gewehren der TRG-Familie sei.

Mit der TRG 62 A1 stößt Sako in ein Segment vor, welches selbst mit einem Gewehr im Kaliber .338 Lapua Magnum nicht abbildbar ist. Diese Patrone krankt an einem drastischen Energieabfall bei Distanzen über 1.000 m und ist für zahlreiche behördliche und insbesondere militärische Anwendungen in diesem Entfernungsband nicht mehr ausreichend. Um das Problem zu lösen und dennoch keine schweren Waffen wie die Gewehre im Kaliber .50 BMG nutzen zu müssen, wurde bereits 2009 das Kaliber .375 CheyTac / 9,5 x 77 mm als ursprünglich rein zivile Long-Range-Sportpatrone vorgestellt.

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Entgegen der .338 Lapua Magnum verbleiben Geschosse im Kaliber 9,5 x 77 mm im Laufe ihrer Flugbahn bis zu 1.600 m im Überschallbereich und erzielen so eine deutlich höhere Energieabgabe im Ziel bei einer signifikanten Verbesserung der Eigenpräzision. Sako zufolge liegt die Energieabgabe einer 9,5 x 77 mm auf eine Distanz von 2.000 m 25 Prozent über der .338 Lapua Magnum.

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Die gute Eigenpräzision der Patrone erfordert auch eine genau gefertigte Waffe. Dies erzielt Sako eigenen Angaben zufolge mit hochwertigen kaltgehämmerten Rohren, welche eine hohe Lebensdauer aufweisen sollen. Zur Steigerung der Genauigkeit tragen auch der von der TRG-Familie bekannte einstellbaren Abzug und die den Bedürfnissen des Schützen anpassbare Schäftung bei. Zudem kann die Schulterstütze der Waffe wahlweise nach rechts oder links einklappbar ausgestaltet werden. Der Schaft in Verbindung mit der eigens entwickelten Mündungsbremse hat Sako zufolge auch zu  einen  hohen Anteil an der Rückstoß-Minimierung. Hierdurch konnte das Gewicht der Waffe auf 7 kg gesenkt werden.

Das Kaliber 9,5 x 77 mm entwickelt sich zunehmend von einem Nischenprodukt aus dem Sportschützenbereich zu einer leistungsfähigen Behördenpatrone, welche bei vergleichsweise geringen Waffengewicht das Entfernungsband bis 2.000 m abdecken kann. Die Laborierung ist in diesem Segment jedoch nicht alleine. So entwickelte RUAG mit der 2021 vorgestellten .375 SWISS P eine Patrone, welche ebenfalls diesen Ansatz verfolgt und für die relativ kompakte Abmessung eine beeindruckende ballistische Leistung zeigt.

Kristóf Nagy