Neue Aufklärungsdrohnen und Mittel für Eurofighter-Radar

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am Mittwoch den vierten Änderungsvertrag zur Beschaffung von zwölf Drohnensystemen HUSAR (Hocheffizientes Unbemanntes System zur abbildenden Aufklärung mittlerer Reichweite) sowie einem Ausbildungssystem genehmigt. Wie das BMVg in einer Mitteilung schreibt, wird HUSAR wird industrieseitig auch als LUNA NG/B bezeichnet. LUNA steht für Luftgestützte Unbemannte Nahaufklärungs-Ausstattung Next Generation/Bundeswehr.

Die Bundeswehr werde insgesamt 13 neue Systeme HUSAR bekommen, um die sogenannten Kleinfluggeräte Zielortung (KZO) abzulösen. Beschafft werden zwölf Seriensysteme sowie ein Ausbildungssystem. Sie sollen ab 2025 an die Truppe ausgeliefert werden. Der vierte Änderungsvertrag konkretisiert die Maßnahmen, die sich aus der Übernahme des Beschaffungsvertrages durch die Firma RTP nach der Insolvenz des ursprünglichen Systemherstellers ergaben.

Der Haushaltsausschuss musste dem Änderungsvertrag zustimmen, insbesondere, weil sich dadurch im Vergleich zu den Altverträgen Mehrkosten ergeben. Der Gesamtauftragswert beträgt laut BMVg rund 290,9 Millionen Euro. Aufgrund der bereits geleisteten Zahlungen an den ursprünglichen Auftragnehmer müssen davon noch rund 238,6 Millionen Euro über den Verteidigungshaushalt finanziert werden.

Darüber hinaus hat der Haushaltsausschuss die Mittel zur Entwicklung neuer Eurofighter-Radare freigegeben. Mit der Anpassung eines bereits 2020 geschlossenen Vertrages über die deutsch-spanische Entwicklung eines neuen Radars für den Eurofighter solle die planmäßige Ausrüstung der gesamten Flotte ab 2028 abgesichert werden, schreibt das BMVg. Alle Eurofighter der Luftwaffe werden mit einem modernen E-Scan-Radar ausgestattet. Die Pilotinnen und Piloten können so Luft- und Boden-Ziele besser entdecken und verfolgen. Dies soll auch für mehrere Ziele gleichzeitig und unabhängig voneinander möglich werden. Das neue Radar mit elektronischer Strahlschwenkung werde darüber hinaus schwerer zu stören sein.

Neu bestellte Kampfjets, von denen ab 2025 insgesamt 38 in die Truppe kommen sollen, werden direkt mit dem E-Scan-Radar ausgeliefert. Sie ersetzen die zwischen 2003 und 2008 beschafften Jets der Tranche 1, deren Überholung technisch nicht mehr gewährleistet werden kann. Bei den restlichen Maschinen sollen die Radare dann in den Folgejahren nachgerüstet werden.

Die für die Vertragsänderung anfallenden 197,7 Millionen Euro werden laut BMVg aus dem regulären Verteidigungsetat finanziert.
lah/12/21.9.2023

 

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