Anzeige

F123 erhalten offenbar neue Seezielflugkörper

Die Fregatten der Klasse 123 der deutschen Marine werden in den kommenden umfassend modernisiert. Bereits 2021 hatte das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw mit dem Rüstungskonzern Saab aus Schweden die ersten Verträge zur Modernisierung der taktischen Radar- und Feuerleitanlagen der Schiffe geschlossen.  Wie es damals hieß, umfasste das Paket die Lieferung und Integration des Saab 9LV Führungs- und Waffeneinsatzsystems, der Radare Sea Giraffe 4A und Sea Giraffe 1X, der Feuerleitanlage Ceros 200 sowie weiterer Systeme von Drittanbietern, einschließlich IFF-Fähigkeit.

Noch Anfang dieser Dekade schien es dagegen ausgemacht zu sein, dass die Schiffe als Seezielflugkörper die auf den außer Dienst gestellten Fregatten der Bremen-Klasse eingesetzten Harpoons anstatt der eigenen Exocet-Raketen bekommen würden. Das scheint allerdings nicht mehr aktuell zu sein. Wie aus gut informierten Kreisen zu vernehmen ist, sollen im Rahmen der Modernisierung der Fregatten gleich neue Starter für den schweren Seezielflugkörper RBS15 Mk 3 eingebaut werden. Damit würden die Schiffe die gleiche Bewaffnung gegen Land- und Überwasserziele erhalten wie die Korvetten der Klasse 130. Entwickelt wurde der RBS15 von Saab, die Produktion erfolgt zusammen mit Diehl Defence.

Erst 2020 hatte die Bundeswehr 75 weitere Flugkörper des Typs bestellt. Damals hieß es, dass es sich um zusätzliche Kampfbeladungen für die Korvetten der Marine handele. Offenbar besteht auch noch eine Option bis zu 85 weitere RBS15 zu fixen Konditionen zu ordern. Diese Konditionen sollen dem Vernehmen nach bis Ende kommenden Jahres gültig  bleiben.

Wie es heißt, ist offenbar noch nicht abschließend geklärt, ob vier oder acht Startgeräte auf den F123 installiert werden. Hier dürfte eine Rolle spielen, inwieweit die Abmessungen und das Gewicht der RBS15 eine Nutzung von acht Launchern zulassen. Den Kreisen zufolge könnte das erste grundüberholte Schiff der Klasse 123 mit dem neuen Seezielflugkörper 2025 an die Marine übergeben werden. Die Fregatten sollen dann bis 2035 im Dienst bleiben.
lah/11.7.2023

.i.td-icon-menu-up { display: none; }