Bei der Auswahl von Anbietern für die Beschaffung eines neuen Battle Management System (BMS) für das Heer zur Nutzung bei der VJTF 2023 sind offenbar erste Entscheidungen gefallen. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, sollen mindestens die Anbieter Systematic sowie ESG über die Teilnahme am Test der Software informiert worden sein. Unklarheit herrscht darüber, ob es einen dritten Kandidaten gibt, der zur Angebotsabgabe aufgefordert wurde. Zunächst hatte es Anfang des Monats nach einer Verzögerung des Prozesses bis zum heutigen Freitag ausgesehen. Dann soll die Entscheidung allerdings doch bereits um die Monatsmitte den Unternehmen mitgeteilt worden sein.
Die anderen Teilnehmer am Teilnahmeverfahren für das BMS haben offenbar bislang keine offizielle Absage erhalten. Damit scheint noch unklar, nach welchen Kriterien die teilnehmenden Firmen ausgewählt wurden. Mit Spannung wird beobachtet, ob sich aus dem Verfahren ausgeschiedene Teilnehmer zu rechtlichen Schritten entschließen. Das könnte womöglich das Vorhaben verzögern und die angestrebte Nutzung zur VJTF konterkarieren; hätte aber womöglich auch Konsequenzen für zukünftige Geschäfte mit der Bundeswehr.
Getestet werden soll die angebotene Software in den kommenden Monaten bei der neu aufgestellten Test- und Versuchseinheit in Munster. Gegenwärtig handelt es sich lediglich um einen temporär aufgestellten Verband, mit für eine halbes Jahr abkommandiertem Personal. Auch die materielle Ausstattung soll mit vier Kampfpanzern Leopard, drei Schützenpanzern Puma, vier Füchsen und weiteren Fahrzeugen überschaubar sein. Gut informierten Kreisen zufolge möchte das Heer daraus allerdings eine dauerhafte Einrichtung machen. Zumal weitere Erprobungen für die Digitalisierung landbasierter Operationen (D-LBO) nach Vorstellen dieser Streiktraft bereits im kommenden Jahr aufgenommen werden könnten.
lah/29.3.2019