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Heer mit Ergebnissen noch nicht zufrieden

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Der Schützenpanzer Puma gilt unter anderem wegen häufig auftretender technischer Probleme seit Jahren als ein Sorgenkind des Heeres. Um die Freigabe für die VJTF 2023 zu erhalten, sollte die Industrie im Sommer die Leistungsfähigkeit des Gefechtsfahrzeuges in umfangreichen Tests nachweisen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor – allerdings besteht offenbar noch Nachbesserungsbedarf.

Nach Angaben des Kommandos Heer wurde im Juli 2020 auf dem Truppenübungsplatz Bergen die taktische Einsatzprüfung sowie die technisch-logistische Untersuchung in Aachen am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme zum „System Panzergrenadier“  – bestehend aus den Teilkomponenten „Schützenpanzer Puma VJTF“ und „Infanterist der Zukunft-ES VJTF“ –  durchgeführt.

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„Die insbesondere bei der taktischen Einsatzprüfung im Vergleich zum 1. Los Puma Serie zu verzeichnenden, sichtbaren Fortschritte bei Qualität, Zuverlässigkeit und Fähigkeitsgewinn haben das Vertrauen in dieses für das Heer so wichtige Rüstungsprojekt bestätigt und gestärkt“, teilte ein Sprecher des Heeres  mit.

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Im Zuge der taktischen Einsatzprüfung haben sich seinen Ausführungen zufolge aber immer noch eine Reihe von Mängeln und Fehlfunktionen gezeigt, „die einer uneingeschränkten Nutzung entgegenstehen und einer zwingenden und zeitnahen Abstellung bedürfen“. Details nannte der Sprecher allerdings nicht.

Für beide Teilkomponenten des „Systems Panzergrenadier“ gelte: „Erst wenn die Mängel aus den getesteten Vorseriensystemen am Seriengerät beseitigt sind, kann die taktische Einsatztauglichkeit des „Systems Panzergrenadier“ insbesondere im Hinblick auf die uneingeschränkte Nutzung für die VJTF 2023 attestiert werden.“

Ziel sei es, die Soldatinnen und Soldaten für die VJTF(L) nicht nur bestmöglich auszubilden, sondern auch bestmöglich auszustatten, damit sie als Teil der NATO-Speerspitze bestehen könnten. „Der Einsatz des Schützenpanzers Puma VJTF bereits in der NRF(L)2022-2024 ist daher für uns weiterhin eine mögliche Option.“ Der Sprecher betont, dass die Bundeswehr mit  dem Puma den weltweit modernsten und leistungsfähigsten Schützenpanzer erhält. Der Panzer solle im Jahr 2025 voll einsatzfähig sein.

Beobachter gehen davon aus, dass aufgrund der festgestellten Mängel  in Kürze Nachprüfungen erfolgen werden. So wird gemutmaßt, dass diese neuerlichen Tests in der 41. Kalenderwoche starten könnten. Als besonders technisch herausfordernd gilt in Fachkreisen die Verknüpfung der Führungssysteme des IDZ für die Gruppenebene mit dem übergeordneten Battle Management System SitaWare sowie die dafür zu realisierende Stabilität der Funknetze. Eine weitere Schwierigkeit dürfe darin bestehen, dass wesentliche Software- und Hardware-Komponenten von unterschiedlichen Firmen geliefert werden, was die Abstimmung und Integration erschwert.

Womöglich wird ab der 50. Kalenderwoche die Stabilität des Systems auf Zug-Ebene nochmals geprüft. Im kommenden Februar könnte dann ein weiterer Meilenstein liegen. Wie bereits vor Monaten aus Kreisen des Heeres zu vernehmen war, wird nicht ausgeschlossen, dass  sich die Entscheidung über die  Zulassung des Pumas zur VJTF bis Mitte kommenden Jahres hinziehen könnte. Allerdings ist auch denkbar, dass die Ergebnisse der  anstehenden Nachprüfungen eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung nahe legen. Beobachter vermuten, dass die  erfolgreiche Einsatzprüfung für die VJTF zwar nicht entscheidend für die Beauftragung eines Folgeloses des Schützenpanzers sein dürfte. Einen gewissen Einfluss wird dem  Ergebnis jedoch zugeschrieben.
lah/12/8.9.2020