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Beschaffung neuer Kampfpanzer im Gespräch

Nachdem erst vor wenigen Jahren die eigene Panzerwaffe aufgelöst wurde, wollen die  Niederlande in Zukunft die Fähigkeit zum direkten Feuer mit einer 120mm-Kanone für ihre Landstreitkräfte wieder aufbauen. Dabei kommt neben der Beschaffung eines Kampfpanzers grundsätzlich auch die Möglichkeit der Installation einer derartigen Waffe auf einem modifizierten Schützenpanzer in Frage. „Wie es jetzt aussieht, ist es ein Kampfpanzer“, sagte der Chef der niederländischen Landestreitkräfte, Leo Beulen, am Montag am Rande der Vertragsunterzeichnung zur Beschaffung von neun Multi-Mission-Radaren von Thales in Vredepeel.

Wie der Generalleutnant weiter ausführte, wurde der Plan zum Aufbau der neuen  Fähigkeit bereits der NATO gemeldet. Abhängig davon, wie viel Geld für das Vorhaben zur Verfügung gestellt werde, könne die Beschaffung zeitlich ausgearbeitet werden. Beulen beziffert den Bedarf auf etwa ein Panzerbataillon. Die neue Einheit solle wieder eng mit der Bundeswehr verknüpft werden, sagte der General. Nach Zusage der Mittel rechnet er mit einer Beschaffungszeit von zwei bis drei Jahren.

Beulen möchte die Kooperation mit der Bundeswehr in Zukunft weiterentwickeln, vor allem mit Blick auf die Einsätze. So seien die niederländischen Streitkräfte bereits in vier von fünf großen Auslandseinsätzen zusammen mit der Bundeswehr vor Ort.

Aufgrund der veränderten Sicherheitslage in Europa denken die Niederlande auch daran, ihre Artillerie wieder aufzustocken. Nachdem der Verkauf von 28 Panzerhaubitzen 2000 abgesagt wurde, soll mindestens ein Teil dieser Waffensysteme nach Modernisierung bei KMW  wieder der Artillerietruppe zur Verfügung gestellt werden. Wie es heißt, werden voraussichtlich bis Jahresende sechs Panzerhaubitzen dem Heer zulaufen. Außerdem sollen in der gleichen Frist vier weitere 120mm-Mörser eingeführt werden.
lah/11.2.2019