Hensoldt modernisiert Schiffsradare für Küstenwache

Der deutsche Radar- und Sensorhersteller Hensoldt wird nach eigenen Angaben die neuen arktischen Patrouillenboote der norwegischen Küstenwache im Rahmen des P6615-Programms mit der neuesten Version seines Schiffsradars TRS-3D und seines Freund-Feind-Erkennungssystems (IFF) MSSR 2000 I ausrüsten.

Die TRS-3D- und IFF-Systeme seien derzeit auf den drei Hochseepatrouillenbooten vom Typ Nordkapp im Einsatz, schreibt Hensoldt. Diese Systeme würden außer Betrieb genommen, modernisiert und anschließend in die neuen arktischen Patrouillenboote der norwegischen Küstenwache eingerüstet. Der Vertrag beinhalte auch eine Option für die Modernisierung der TRS-3D- und IFF-Systeme des Svalbard-Schiffs.

Im Rahmen eines Vertrags mit der norwegischen Beschaffungsbehörde NDMA mit einem Vertragswert von über 20 Mio EUR werde das Unternehmen ab 2021 die drei TRS-3D-Radare samt Solid-State-Technologie und Signalverarbeitungssoftware liefern, parallel zum Bauprogramm der neuen Schiffe. Das TRS-3D umfasst auch ein MSSR-2000-I-Sekundärradar zur Freund-Feind-Erkennung. Es lässt sich nach allen derzeitigen IFF-Standards betreiben, unter anderem nach dem neuen Standard „Mode S/Mode 5“. Das TRS-3D ist dem Hersteller zufolge ein dreidimensionales Multimode-Schiffsradar zur Luft- und Seeraumüberwachung. Laut Hensoldt sind weltweit mehr als 50 Systeme dieses Radars bei verschiedenen Marinestreitkräften im Einsatz.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Sensorhersteller mitgeteilt, dass Tests mit einem neuen so genannten Detect-and-Avoid-Radar für Drohnen erfolgreich abgeschlossen worden seien. Das Kollisionswarnradar soll Objekte im Flugweg einer Drohne erkennen und aus der präzisen Vermessung der Flugrichtung frühzeitig vor einer drohenden Kollision warnen. Zugleich übernehme der Sensor auch alle Funktionen eines Wetterradars

In den Flugtests im Auftrag des Bundeswehr-Beschaffungsamtes BAAINBw, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig stattfanden, habe das Radar seine in Bodentests nachgewiesenen Fähigkeiten in einer realen Umgebung unter Beweis gestellt, schreibt Hensoldt. In mehrstündigen Erprobungsflügen detektierte das in einer Do228 des DLR eingerüstete Radar demnach ein aus unterschiedlichen Höhen und Winkeln anfliegendes Testflugzeug.

Das Radar arbeitet mit elektronischer Strahlschwenkung (Active Electronically Scanning Array, AESA), die  die Erfüllung mehrerer Detektionsaufgaben gleichzeitig erlaubt und eine schnelle  Zielerkennung ermöglicht. Laut Hersteller ist das Multifunktionsradar für militärische wie zivile Drohnen gleichermaßen geeignet. Eine zweite Flugtestkampagne sei in diesem Jahr geplant.
lah/12/24.1.2019

.i.td-icon-menu-up { display: none; }