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German Naval Yards Kiel und Rheinmetall mit neuem Konzept

Die Werft German Naval Yards Kiel und die Rheinmetall Project Solutions GmbH wollen nach eigenen Angaben gemeinsam mit einem weiteren Partner eine Offshore-Plattform zur Munitionsentsorgung bauen. Die von den Partnern neuentwickelte Munitionsentsorgungsplattform könnte bereits im ersten Halbjahr 2024 als Pilotanalage im Versenkungsgebiet Kolberger Heide am Eingang der Kieler Förde konventionelle Kampfmittel wie Torpedoköpfe, Minen und Artilleriegeschosse umweltfreundlich entsorgen, heißt es in einer Mitteilung von German Naval Yards.

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, liegen nach Schätzungen insgesamt rund 1,6 Millionen Tonnen konventionelle und 220.000 Tonnen chemische Kampfmittel auf dem Meeresgrund vor der deutschen Nord- und Ostseeküste.   Die Gefahr, die von den Munitionsaltlasten in der Ostsee für die Umwelt und die Menschen ausgehe, sei seit vielen Jahren bekannt. Politik, Verbände und Umweltorganisationen suchten seit langem in intensiven Diskussionen nach geeigneten Lösungsansätzen.

Nach Aussage von German Naval Yards könnten auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse mit der Pilotanlage dann weitere auf die jeweiligen Einsatzszenarien abgestimmte Plattformen entstehen, so dass auch die Entsorgung chemischer Munition ermöglicht werde.

Wie es heißt, befinden sich beide Unternehmen bereits seit Ende 2020 in engem Austausch mit Expertinnen und Experten und Kampfmittelräumdiensten, um Anforderungen hinsichtlich der Sicherheit vor und während des Umgangs mit Munition im Meer zu identifizieren und zu konzeptionieren. Mit mehreren führenden Anbietern von erforderlichen Systemen der gesamten Prozesskette wurden demnach teilweise bereits Vorverträge unterzeichnet, um nach einem Zuschlag schnellstmöglich das stetig wachsende Risiko für Mensch und Umwelt angehen zu können.

Mit Rheinmetall habe German Naval Yards einen erfahrenen und leistungsstarken Partner, der im Umgang mit Munition im bundesweiten Vergleich die mit Abstand weitreichendsten Erfahrungen hat. Die Werft wiederum verfüge über eine umfassende Infrastruktur mit den Flächen, Anlagen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um eine entsprechende Plattform zu bauen und die nötigen Systeme zu integrieren. Weiterhin will die Kieler Werft Flächen vorhalten, um als logistisches Kontrollzentrum sämtliche Prozessschritte zu begleiten und zu unterstützen.

Das erarbeitete Konzept inkludiert der Meldung zufolge sämtliche Prozessschritte, die von der Entdeckung, Identifikation bis hin zur Bergung und Entsorgung notwendig sind. Ein weiterer Vorteil bei diesem Ansatz sei die Verwendung und Verknüpfung von bereits im Einsatz befindlichen, zertifizierten sowie bewährten Anlagen und Systemen, sodass die aufwendige und teure Entwicklung entsprechender Komponenten größtenteils entfällt. Aufgrund der modularen Auslegung und Skalierbarkeit der Plattform lasse sich ein nachträgliches Anpassen an andere Bedingungen (z.B. Munitionsart, Zustand der Munition, zu vernichtende Menge) leicht realisieren.
lah/12/23.8.2023

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