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DOKS – Hexonia liefert zukünftiges Kampfbekleidungssystem der Niederlande

Waldemar Geiger

Der im nordrhein-westfälischen Nettetal beheimatete Spezialist für Bekleidung und persönliche Ausrüstung Hexonia liefert in Kooperation mit Partnerunternehmen das zukünftige Kampfbekleidungssystem der niederländischen Streitkräfte. Ein entsprechender Auftrag zur Herstellung und Lieferung des sogenannten Defence Operational Clothing System (DOKS) wurde heute offiziell an die Hexonia GmbH vergeben, wie aus einer Meldung des niederländischen Verteidigungsministeriums hervorgeht. Damit konnte das DOKS-Vorhaben nunmehr im zweiten Anlauf erfolgreich zu Ende gebracht werden. Die Ausgabe der ersten Systeme an die Truppe ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wird das DOKS-Bekleidungssystem die derzeitige Kampfbekleidung der gesamten niederländischen Streitkräfte und der belgischen Marine ersetzen. „Bei der neuen Kampfbekleidung stehen Schutz, Funktionalität, individuelle Sicherheit und Tragekomfort im Vordergrund“, heißt es in dem Beitrag auf der offiziellen Defensie-Webseite.

„Es hat zu lange gedauert“, wird Verteidigungsstaatssekretär Van der Maat in der Mitteilung zitiert. „Aber ich bin froh, dass wir heute einen wichtigen Schritt zur Vergabe des DOKS-Projekts machen konnten. Unser Militär verdient die beste Ausrüstung, um seine wichtige Arbeit zu verrichten. Dazu gehört natürlich auch der Kampfanzug.“

Demnach wurde die Kampfbekleidung durch mehrere Militärangehörige in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Wissenschaftsinstitut TNO im Rahmen von Qualitäts- und Nutzertests intensiv getestet.

Kampfbekleidungssystem mit Weiterentwicklungspotenzial

Defensie zufolge ist die DOKS-Kampfbekleidung als mehrschichtiges und aufeinander abgestimmtes System konzipiert. Zu dem System gehören Kleidungsstücke wie Kampfhose, Kampfhemd, Feldbluse und Nässeschutzbekleidung. Die Bekleidung ist so ausgelegt, dass sie sowohl von Soldatinnen als auch Soldaten bequem getragen werden kann. „Zu diesem Zweck verwendet das System eine Vorformung, verschiedene Materialarten und Anpassungsmöglichkeiten (z. B. Riemen oder Gummibänder)“, schreibt das niederländische Verteidigungsministerium.

Marineausführung des DOKS-Kampfbekleidungssystems. (Bild: Defensie)

Besonders interessant an dem DOKS-Vorhaben ist die Tatsache, dass das Kampfbekleidungssystem keinem sogenannten Design Freeze unterliegt. Im Rahmen der Nutzung getätigte Erfahrungen oder zukünftig neu aufkommende Anforderungen können so schnell in die Weiterentwicklung des Systems einfließen und im Zuge der Bestellung von Folgelosen schneller in die Truppe gebracht werden.

DOKS Historie

Die Niederlande hatte Mitte 2016 beschlossen, die Streitkräfte mit einer moderneren persönlichen Schutzausrüstung auszustatten. Die Umsetzung begann 2017. Nach einer Erhöhung des Verteidigungshaushaltes wurde 2018 beschlossen, das anfänglich für einen Teil der Streitkräfte bestimmte Projekt auf die kompletten Streitkräfte zu erweitern. DOKS ist für alle niederländischen Soldaten aller Teilstreitkräfte bestimmt. Insgesamt war geplant, ab Beginn der 2020er Jahre etwa 40.000 bis 45.000 Soldaten der Marine, des Heeres, der Luftwaffe und der Militärpolizei mit dem neuen Kampfbekleidungssystem auszurüsten.

Mitte 2020 kam es dann zu ersten Verzögerungen im Projekt, weil einer der unterlegenen Anbieter Einspruch gegen die Entscheidung eingereicht hatte. So wurde seitens der Niederlande beschlossen, die Truppe als Zwischenlösung mit einer Übergangs-Kampfbekleidung auszustatten.

Zu Beginn 2023 kam es zu erneuten Verzögerungen in dem Vorhaben, als das niederländische Verteidigungsministerium am 1. Februar 2023 in einer Pressemeldung mitteilte, dass die angebotene Kleidung von den zwei im Wettbewerb verbliebenen Teilnehmern die vorab festgelegten Anforderungen nicht erfüllt habe. Den Anbietern wurde daher die Möglichkeit eingeräumt, Verbesserungen an den Kampfbekleidungssystemen vorzunehmen.

Waldemar Geiger

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