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Bundeswehr stoppt vorläufig die Beschaffung

Die Bundeswehr hat die Beschaffung des Kampfflugzeugs Eurofighter aufgrund von Qualitätsproblemen vorläufig ausgesetzt. Wie es in einem Brief des Verteidigungsministeriums an den zuständigen Bundestags-Ausschuss heißt, wurde ein Mangel im Bereich der Verbindung zwischen Seitenleitwerk und Rumpf des Fliegers festgestellt.

Den Angaben zufolge wurden Bohrungen nicht spezifikationskonform gesenkt und entgratet. In der Folge könne eine Schädigung der Struktur des Luftfahrzeuges und der Schraubverbindungen in diesem Bereich nicht ausgeschlossen werden. Dies dürfte dann allerdings nur langfristig auftreten. Laut Ministerium sind alle ausgelieferten Luftfahrzeuge der Tranchen 1 bis 3A von der Problematik betroffen.

Gewährleistungsansprüche als Auslöser

Um Gewährleistungsansprüche zu wahren, wurde die Beschaffung von deutscher Seite ausgesetzt. Wie das Ministerium weiter mitteilte, gibt es keine Einschränkungen beim Flugbetrieb der bereits ausgelieferten Eurofighter. Der Sachverhalt werde ständig überwacht. Experten aus Bundeswehr, der NATO-Agentur NETMA sowie der Industrie analysierten gegenwärtig den Mangel.

Probleme mit Außentanks

Unterdessen berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass in der vergangenen Woche bei einem im Baltikum stationierten Eurofighter der Luftwaffe, ein Außentank am Boden abgefallen sei. Der Vorgang werde überprüft und als Vorsichtsmaßnahme dürften Eurofighter in Deutschland nicht mehr mit Außentanks fliegen, während dies beim Flugbetrieb im Baltikum weiter erforderlich sei. Ursache des Vorfalls war offenbar ein falsches Drehmoment an der Aufhängung.
lah/14.10.2015

Eine englische Version des Artikels ist am 13.10.2015 auf www.defensenews.com erschienen

 

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