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Signale für Beschaffung stehen auf grün

Die Luftwaffe soll im Austausch für ihre in die Jahre gekommenen Eurofighter der ersten Baureihe eine vierte Tranche des gleichen Flugzeugtyps erhalten. Da die Vertragsvorbereitungen auf Seiten des Bundes für dieses auch als Quadriga bezeichnete Vorhaben vermutlich noch bis Jahresende dauern werden, besteht das Problem einer Produktionslücke für Hersteller Airbus. Denn der letzte für die Luftwaffe bestellte Eurofighter wurde bereits ausgeliefert. Ohne formalen Auftrag kann sich allerdings  – gerade in Corona-Zeiten – kein Unternehmen leisten, die Produktion zu beginnen.

Die Problematik haben auch die Haushaltspolitiker der Koalition erkannt und deshalb gestern einen so genannten Maßgabebeschluss verabschiedet. Demzufolge fordert der  Haushaltsausschuss die Bundesregierung auf, alle Möglichkeiten zu ergreifen, um die Beschaffung von Eurofightern in aktueller Konfiguration einschließlich des modernen AESA-Radars zum Ersatz der Luftfahrzeuge der Tranche 1, zum Ersatz der beiden im Jahr 2019 verunglückten Eurofighter sowie zur Beschaffung von drei Luftfahrzeugen als Testflieger für das  AESA-Radar voranzutreiben.

Darüber hinaus wird die Bundesregierung aufgefordert, die Beauftragung von Langläuferteilen für die Tranche 4 unverzüglich  zu starten und falls erforderlich, Vereinbarungen über den Erhalt von Produktionskapazitäten zu treffen. Außerdem sollen notwendige zeitkritische Komponenten zur Produktion der Luftfahrzeuge unter Vertrag genommen werden.

Mit dem Beschluss des Haushaltsausschusses dürfte das Bundeswehr-Beschaffungsamt berechtigt sein, entsprechende Bestellungen auszulösen bevor die so genannte 25-Mio-Vorlage für Quadriga vom Bundestag gebilligt wurde.

Beispiele für Langläufer-Teile, die frühzeitig bestellt werden müssen, sind Spanten, Schalen oder Treibstoffsensoren.  Ein Airbus-Sprecher bezeichnete den Maßgabebeschluss als eine „positive, äußerst weitsichtige Entscheidung,  um bereits vor der Gesamtbeauftragung eine Lücke in der Produktionskette zu vermeiden“. Denn eine Unterbrechung der Lieferkette und ein späteres Wiederanfahren hätten seinen Angaben zufolge Auswirkungen auf die Kosten und den Auslieferungszeitraum. Zudem werde die Luftfahrtindustrie in der Corona-Krise durch eine vorgezogene Beauftragung gestützt.
lah/2.7.2020

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