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Neuer Chef sieht Absatzpotenzial bei bis zu 200 Maschinen

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Nach Ansicht des seit Mai als CEO der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH amtierenden Giancarlo Mezzanatto besteht im Augenblick ein erhebliches Absatzpotenzial für den Eurofighter. Für die zwei Jahre spreche man über eine Größenordnung von 150 bis 200 Maschinen, sagte er am Mittwoch vor Journalisten auf der Luftfahrtmesse von Le Bourget in Paris. Bei der Stückzahl bezog er sich sowohl auf bestehende Kunden, wie etwa Spanien, als auch neue. So werde Madrid, unabhängig davon, welche Regierung nach den Wahlen im Amt sei, eine zweite Tranche – genannt Halcon 2 – des Kampfflugzeugs ordern. Weitere Exportchancen sieht Mezzanatto im den Mittleren Osten. So haben offenbar Länder wie Saudi-Arabien, Katar und Oman Interesse an weiteren Kampfflugzeugen. Eine Kampagne läuft offenbar in der Türkei, die bisher kein Kunde ist, aber an einen möglichen Kauf des Eurofighters denkt.

Nach Aussage von Mezzanatto gibt es mittlerweile auch positive Signale aus Deutschland, was Geschäfte mit Saudi-Arabien betrifft. So habe man einen dreijährigen Wartungsvertrag mit dem Königreich geschlossen. Großbritannien, das in erster Linie für den Export des Flugzeugs nach Saudi-Arabien verantwortlich sei, befinde sich in Gesprächen mit der deutschen Regierung. Berlin hatte nach dem Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vor einigen Jahren ein inoffizielles Rüstungsembargo gegen Riad verhängt.

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Mezzanatto ging bei der Pressekonferenz davon aus, dass Teile des Software-Upgrades P4E, die für die Integration des vom BMVg präferierten Systems Arexis für den Elektronischen Kampf in den Eurofighter und die Initial Operating Capability erforderlich sind, bereits in den Jahren 2028 oder 2029 zur Verfügung stehen werden. Die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH hofft überdies, dass für die Aufgabe des Elektronischen Kampfes in Kürze 15 neue Maschinen, zusätzlich zu den 38 Maschinen, die im Rahmen des Quadriga-Programms der Luftwaffe zulaufen, in die Orderbücher kommen. Dass dafür eine Finanzlinie im Sondervermögen Bundeswehr oder im Einzelplan 14 existiert, ist jedoch nicht bekannt. Der Vertrag für die Entwicklung von P4E soll den Angaben von Mezzanatto zufolge Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres zwischen den vier Partnernationen geschlossen werden.
lah/21.6.2023

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