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Bundeswehr entscheidet sich für CH-47F

Das Verteidigungsministerium hat heute das Parlament über die Beschaffung des schweren Transporthubschraubers CH-47F Chinook von Boeing als Nachfolgelösung des Waffensystems CH-53 informiert. Wie das Ministerium in einer Mitteilung weiter ausführt, hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht entschieden, die Beschaffung von 60 CH-47F in der Konfiguration Block II Standard Range mit Luftbetankungsfähigkeit einzuleiten.

„Wir haben die Vor- und Nachteile und auch Risiken gründlich abgewogen – und uns dann einhellig für dieses Modell ausgesprochen. Der Chinook ist modern und erprobt. Mit diesem Modell stärken wir unsere Kooperationsfähigkeit in Europa. Zudem bekommen wir hier eine größere Flotte und gewinnen an Flexibilität“, wird Lambrecht in der Mitteilung zitiert.

Das BMVg bewertet die CH-47F als ein technisch ausgereiftes und einsatzerprobtes Produkt, von dem mehr als 500 Exemplare sowohl bei der US Army als auch einer Reihe von europäischen Nutzern im Einsatz seien. Auf Grund der Entscheidung könne die enge Kooperation mit den Niederlanden weiter ausgebaut werden, da die niederländischen Streitkräfte ebenfalls die Chinook nutzen, so das Ministerium.

Der geringere Stückpreis der CH-47F ermöglicht laut Ministerium zudem die Beschaffung einer höheren Stückzahl, was für die Streitkräfte eine größere operationelle Flexibilität bei gleichzeitiger Erfüllung aller wesentlichen Nutzerforderungen bedeute. Der einzige Wettberber im Beschaffungsprogramm für einen neuen schweren Transporthubschrauber war der CH-53K von Sikorsky. „Mit der Entscheidung für ein marktverfügbares und weltweit genutztes Produkt sinken die technischen, zeitlichen und auch finanziellen Risiken“, schreibt das Ministerium.

In einem Statement zur aktuellen Auswahlentscheidung schreibt der Hersteller Boeing, dass man sich mit dem Chinook Deutschland Team, bestehend aus AERO-Bildung, Airbus Helicopters, CAE, ESG, Honeywell, Lufthansa Technik und Rolls-Royce Deutschland, dazu verpflichtet habe, der Bundeswehr in den kommenden Jahrzehnten „ein Höchstmaß an Einsatzbereitschaft“ zu gewährleisten.
lah/12/1.6.2022