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Vertrag kommt später als geplant

Beim Gemeinschaftsprojekt Norwegens und Deutschlands zum Bau von sechs identischen Unterseebooten der Klasse 212 CD scheint der Zeitplan ins Rutschen zu kommen. Ein Sprecher des BMVg bestätigte am Mittwoch, dass nun ein Vertragsabschluss im Jahr 2020 angestrebt wird. Bisher war kommuniziert worden, dass Ende 2019 zwischen den Verteidigungsministerien beider Länder und dem Auftragnehmer TKMS ein Bauvertrag geschlossen werden sollte.

An den U-Boot-Auftrag ist ein zweites Vorhaben geknüpft: Die norwegisch-deutsche Weiterentwicklung des Seezielflugkörpers Naval Strike Missile (NSM). Die deutsche Marine will die NSM für das Mehrzweckkampfschiff 180 beschafften.  Der nun später geplante U-Boot-Vertrag könnte sich womöglich auch auf das Lenkwaffen-Vorhaben zwischen Hersteller Kongsberg und den beiden Ministerien auswirken. Der norwegische Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen war am Mittwoch zu Besuch bei Ursula von der Leyen in Berlin. Vermutlich wurde dabei auch das U-Boot-Vorhaben diskutiert.

Der BMVg-Sprecher nannte weiteren Abstimmungsbedarf als Grund für die Verschiebung des Vertragsschlusses ins kommende Jahr. So stelle es eine Herausforderung dar, die Anforderungen der Beschaffungsämter beider Länder an das neue U-Boot zu harmonisieren. Gerüchten zufolge könnte die Verzögerung auch darauf zurückzuführen sein, dass der von TKMS vorgeschlagene Preis nicht zu den Vorgaben der beiden Ministerien passt. Dies könnte ein so genanntes Design-Review erforderlich machen. Ein Sprecher von TKMS war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
lah/15.5.2019

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