Anzeige

Erstes U-Boot für Norwegen kommt womöglich später

Der Zeitplan für die Beschaffung von sechs identischen U-Booten der Klasse 212 CD für Norwegen und Deutschland wird sich wahrscheinlich nach hinten verschieben. Wie es in der aktuellen norwegischen Budgetvorlage heißt, wird die bislang für Ende 2026 vorgesehene Auslieferung des ersten  Bootes für Norwegen wahrscheinlich angepasst. Das dürfte nichts anderes heißen, als dass der Zulauf später erfolgt.

Als Grund wird ein größerer Zeitbedarf für die Verhandlungen mit dem Anbieter thyssenkrupp Marine Systems angegeben. Das Unternehmen hatte den weiteren Angaben zufolge Ende Juli dieses Jahres ein modifiziertes Angebot abgegeben. Dieser Fakt war bislang nicht kommuniziert worden.

Das norwegische Verteidigungsministerium hatte lediglich mitgeteilt, dass sich der Vertragsschluss ins kommende Jahr verschieben wird. Bis dahin hatte es gehießen, der Kontrakt solle noch im laufenden Jahr geschlossen werden. Offenbar soll der neue Plan für den Zulauf der Boote im Rahmen der weiteren Verhandlungen erarbeitet werden.

Die Verzögerung bei der Indienststellung der neuen Boote kann laut Budgetplan durch eine begrenzte Lebensdauerverlängerung der im Augenblick genutzten U-Boote der Ula-Klasse aufgefangen werden. Dies hätten Studien in den vergangenen Jahren ergeben. Dadurch sei Norwegen in der Lage, eine gewisse Zahl von operativen U-Booten im Dienst zu halten – trotz der Verzögerung beim Diensteintritt der neuen Boote. Die Ula-Schiffe sollen den Angaben zufolge ab 2022 von sechs auf vier Einheiten reduziert werden. Eine Nutzung bis 2028 wird für möglich gehalten. Berücksichtigt man Erfahrungswerte der Vergangenheit für die Zeit zwischen Auftragserteilung und operativer Einsatzfähigkeit könnte 2028 ein neues Zieldatum für das erste norwegische 212CD-Boot werden.

Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, verschiebt sich aufgrund des vermutlich späteren Vertragsschlusses auch der Zulauf der beiden deutschen Boote. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es überhaupt zu einer Einigung zwischen Hersteller tkMS und den Auftraggebern kommt. Im Gegensatz zu Deutschland hat das norwegische Parlament bereits eine Kostenobergrenze für die U-Boot-Beschaffung festgelegt. Eine Anpassung müsste erneut vom Storting beschlossen werden.
lah/12/8.10.2019

 

.i.td-icon-menu-up { display: none; }