Die gemeinsame Beschaffung von sechs U-Booten durch Norwegen und Deutschland scheint im Augenblick voll im Plan zu liegen. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, haben das norwegische und deutsche Verteidigungsministerium bereits im Juni ein so genanntes Government-to-Government-Abkommen geschlossen, das die Modalitäten der gemeinsamen Beschaffung regelt.
Anfang Juli hat demnach der deutsche Hersteller ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) eine Aufforderung zur Angebotsabgabe erhalten. Das bestätigte mittlerweile eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums: Deutschland und Norwegen haben ihren Aussagen zufolge Ende Juni 2017 ein Memorandum of Understanding für die strategische Zusammenarbeit der Marinen beider Staaten gezeichnet. Das U-Boot-Vergabeverfahren dazu sei Anfang Juli eingeleitet worden und solle voraussichtlich Mitte 2019 abgeschlossen sein. Das erste norwegische U-Boot wird den augenblicklichen Planungen zufolge ab 2025 fertig gestellt und 2026 einsatzbereit sein. Das erste deutsche U-Boot soll 2027 zulaufen.
TKMS muss jetzt seinerseits Sublieferanten anfragen, um ein Angebotspaket schnüren zu können. Dabei dürfte es auch darum gehen, möglichst viele norwegische Unternehmen – neben Kongsberg und Nammo – einzubinden. Außerdem werden in dieser Phase Design-Abstimmungen wahrscheinlich weiter auf der Tagesordnung stehen.
Den Kreisen zufolge werden die vier norwegischen – wobei Norwegen laut BMVg die Option für ein fünftes Boot hat – und zwei deutschen Boote bis auf die Krypto-Ausstattung baugleich sein. Wie es heißt, hat TKMS bis zum kommenden Jahr Zeit, das Angebot abzugeben. Geplant ist, bis 2019 einen Bauvertrag abzuschließen. Offenbar wollen die Verteidigungsministerinnen beider Länder in Kürze bei einem bilateralen Treffen über weitere Details des Beschaffungsvorhabens informieren.
lah/10.08.2017