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Norwegen und Polen für gemeinsame Beschaffungen

Norwegen und Polen könnten in Zukunft bestimmte Waffensysteme womöglich gemeinsam beschaffen. So liegen einigen Rüstungsvorhaben beider Länder ähnliche Zeitpläne zugrunde, wie die norwegische Verteidigungsministerin Ine Eriksen Søreide am Dienstag bei der Eröffnungspressekonferenz der Rüstungsmesse MSPO im polnischen Kielce betonte.

Als Beispiel nannte sie die Einführung neuer U-Boote für die Marinen beider Länder. Norwegen will seine sechs auf deutscher Technik basierenden U-Boote der Ula-Klasse bis Mitte des kommenden Jahrzehnts ersetzen, während Polen den Kauf von zwei neuen Unterseebooten plant. Weitere Möglichkeiten der gemeinsamen Beschaffung sollen laut Ministerin untersucht werden.

Norwegen fungiert bei der diesjährigen MSPO erstmals als „Lead Nation“. Sie sehe ein großes Potenzial für die Kooperation der Rüstungsindustrie Polens und Norwegens, sagte Eriksen Søreide. Insgesamt seien elf norwegische Firmen auf der Veranstaltung präsent.

Polen strebt Technologietransfer an

Polens Verteidigungsminister Tomasz Siemonak wies darauf hin, dass Polen im Rahmen seines milliardenschweren Modernisierungsprogramms die neueste Technologie in die Streitkräfte einführen will. Neben der Konsolidierung der nationalen Rüstungsindustrie sei die Regierung deshalb auch an einem Technologietransfer nach Polen interessiert. Wie der Minister weiter ausführte, arbeiten Norwegen und Polen bereits bei der Einführung der Naval Strike Missile von Kongsberg in die polnische Armee zusammen.

Anlässlich der Messe kündigte der norwegische Munitionshersteller Nammo an, eine Niederlassung in Polen zu eröffnen. Polen sei mittlerweile einer der wichtigsten Märkte des Unternehmens in Europa, begründeten die Norweger den Schritt. Nammo habe überdies einen polnischen Partner für die Entwicklung wichtiger Komponenten der APEX-25-mm-Munition für das Kampfflugzeug F-35 ausgewählt.

Messe sieht sich als Nummer drei in Europa

Die Messe MSPO hat sich nach Angaben der Veranstalter mittlerweile mit mehr als 27.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur drittgrößten Rüstungsschau Europas nach Paris in London entwickelt. So seien 2015 rund 550 Aussteller aus 30 Ländern nach Kielce gekommen – ein Plus von 14 Prozent bei den teilnehmenden Firmen gegenüber dem Vorjahr. Aus Deutschland waren demzufolge 35 Unternehmen vertreten. Mehr Aussteller kamen nur aus den USA (46) und aus Polen (301).
lah/1.9.2015

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