Nach Aussage des britischen Verteidigungsministers Michael Fallon soll die Rüstungsindustrie seines Landes im Zuge des Brexit ihren Anteil am internationalen Geschäft weiter ausbauen.Großbritannien sei bereits führend bei „intelligenten Systemen“, sagte Fallon am Mittwoch bei seiner Rede auf der Messe DSEI in London. Die Branche habe im vergangenen Jahr Aufträge von rund sechs Mrd GBP erhalten und verteidige seit rund einem Jahrzehnt die Position als zweitgrößter Rüstungslieferant der Welt.
In Zukunft gehe es darum, Plattformen mit offenen Architekturen auch für den Exportmarkt zu entwickeln. Das Ministerium will laut Fallon fünf leichte Mehrzweckfregatten der Klasse 31E beschaffen, um alte Fregatten der Klasse 23 ab dem Jahr 2023 zu ersetzen. Die neue Klasse werde flexibel sein und könne an internationale Kundenforderungen angepasst werden. „E steht für Exporte“, betonte der Minister. Dabei sollen die Kosten für eine Fregatte 250 Mio GBP nicht überschreiten, wie Fallon weiter ausführte, „das ist der Maximalpreis“. Jetzt seien die Unternehmen zum Wettbewerb aufgerufen.
Gemeinsam mit den europäischen Partnern arbeite das Vereinigte Königreich daran, das Exportpotenzial des Kampfflugzeuges Typhoon/Eurofighter zu erhöhen. Etwa mit Kampagnen in Europa, dem Mittleren Osten und Südostasien. Darüber hinaus bestehe hohe Nachfrage nach der modernen Luftverteidigungsrakete LandCeptor, mit der komplexe Bedrohungen aus der Luft bekämpft werden können. So wolle Italien diese Waffe einführen.
800 Mio GBP sollen nach Angaben des Ministers jährlich in Forschung und Entwicklung fließen. So seien zum Beispiel dreißig Firmen damit beauftragt worden, durch Sensoren gewonnene Mengen an „Big Data“ auszuwerten und in ein vierdimensionales Lagebild zu übertragen. Für 55 Mio GBP sollen daneben Roboter zum Räumen von Bomben beschafft werden. Fallon kündigte an, dass das Lasersystem Dragonfire zu Testzwecken auf einem britischen Kriegsschiff installiert wird. Seinen Worten zufolge können mit dem Laser Luftziele in einer Entfernung von bis zu sechs Kilometern bekämpft werden.
lah/13.9.2017