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Rohde & Schwarz holt Top-Manager aus dem Marineschiffbau

Der Technologiekonzern Rohde & Schwarz will offenbar durch einen Personalzugang seine Expertise in Marine-Themen weiter ausbauen. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, wechselt der jetzige Chief Operating Officer (COO) des Werftkonzerns thyssenkrupp Marine Systems (tkMS), Alexander Orellano, voraussichtlich im kommenden Jahr zum Münchner Elektronik-Spezialisten. Im Lebenslauf des Managers findet sich bereits ein Eintrag zu München: Dort hatte er an der TU studiert und seinen Doktortitel an der Universität der Bundeswehr erworben.

Rohde & Schwarz ist nicht nur bei Funktechnik für den Heeres-Bedarf, wo mit D-LBO große Rüstungsprogramme anstehen,  breit aufgestellt, sondern auch in vielen nationalen und internationalen Marineprojekten beteiligt und hat sein Portfolio in dem Bereich zuletzt weiter ausgebaut. Zu den aktuellen Vorhaben mit Rohde & Schwarz-Beteiligung zählen neben den Fregatten der Klasse 125 auch die neuen Flottendienstboote und Tanker der Deutschen Marine. Für die Fregatten der Klasse Type 26 der Royal Navy liefert Rohde & Schwarz das Kommunikationssystem. Wie das Unternehmen bereits vor längerem mitgeteilt hat, hat das brasilianische Águas Azuis-Konsortium den Münchnern die Gesamtverantwortung für die Entwicklung, Design, Produktion, Integration und Abnahme der externen und internen Kommunikationssysteme für Fregatten der Tamandaré-Klasse der brasilianischen Marine übertragen. Das Águas Azuis-Konsortium wird aus tkMS, Embraer Defence & Security und Atech gebildet. Auf der Rüstungsmesse Euro Naval in Paris vor wenigen Wochen hat Rohde & Schwarz eine Reihe weiterer Produkte für die Marine vorgestellt.

Orellano war im Jahr 2018 von Bombardier zu tkMS gewechselt, wo er die Position des COO übernahm und aktuell im vierköpfigen Executive Board von tkMS sitzt, wie aus dem Webauftritt des Kieler Unternehmens hervorgeht. tkMS ist gegenwärtig der größte deutsche Marine-Schiffbauer mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung und Fertigung von U-Booten.

Ob der Wechsel des Managers zum Münchner Konzern noch vor dem Ende des Geschäftsjahres erfolgt, das bei Rohde & Schwarz von Juli bis Juni läuft, bleibt abzuwarten.
lah/8.11.2022

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