Mit dem Projekt „Telekommunikation der Armee“ (TK A) soll die Ausrüstung der Schweizer Armee für den mobilen und teilmobilen Datentransport und die Sprachkommunikation in den kommenden Jahren erneuert und ergänzt werden. Für Ersa mob Komm (Ersatz von Komponenten mobiler Kommunikation), einem wichtigen Teilvorhaben von TK A zur Beschaffung von taktischen Funksystemen, hat der deutsche Technologie-Konzern Rohde & Schwarz über sein Schweizer Tochterunternehmen Roschi Rohde & Schwarz Anfang Juli ein Angebot an die eidgenössische Beschaffungsbehörde armasuisse eingereicht.
Wie Rohde & Schwarz in einer Mitteilung weiter schreibt, ist das angebotene taktische Netzwerk SOVERON, bestehend aus softwaredefinierten Funkgeräten, den zugehörigen netzwerkfähigen Wellenformen sowie einem taktischen Router von RUAG zur Verbindung heterogener Infrastrukturen bereits die Basis für eine Systemlösung in Deutschland.
Die Schweiz könne davon profitieren, dass Rohde & Schwarz die taktische Kommunikationsarchitektur und deren Realisierung in Deutschland und in vielen Ländern der NATO heute in führender Rolle mitgestalte. Nach intensiven Feldtests des Deutschen Heeres seien die Funksysteme für das Projekt VJTF ausgewählt worden.
Zudem biete Rohde & Schwarz gemeinsam mit RUAG der Schweizer Armee Gewähr für europäische Spitzentechnologie und nationale digitale Souveränität. Das Unternehmen garantiere der Schweiz die Datenhoheit ohne „Backdoors“. Diese sei durch die Möglichkeit von nationalen Anpassungen der verwendeten Kryptologie sowie durch einen Schweizer Wertschöpfungsanteil und umfassende lokale Instandhaltungsfähigkeiten für alle missionskritischen Komponenten gegeben, heißt es in der Meldung weiter.
Als Wettbewerber in dem Vorhaben gilt der israelische Technologiekonzern Elbit. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen angekündigt, ein Joint Venture mit der im Staatsbesitz befindlichen RUAG für Ersa mob Komm gründen zu wollen. Im Rahmen des Gemeinschaftsunternehmens soll unter anderem der Technologietransfer in die Schweiz ermöglicht und ein lokales System-Kompetenzzentrum aufgebaut werden. Nach Aussage einer RUAG-Sprecherin wurde das Joint Venture jedoch noch nicht aktiviert. Offenbar hängt die Umsetzung vom Zuschlag bei Ersa mob Komm ab.
Da Rohde & Schwarz auch für weitere Teilprojekte von T KA Lösungen anbiete, stehe das Unternehmen mit seinen Partnern für die nahtlose Umsetzung von TK A mit entsprechend verringerten Implementierungsrisiken bereit, schreibt der deutsche Konzern. Die Auswahlentscheidung für einen Anbieter soll den Planungen zufolge im zweiten Halbjahr getroffen werden. Dem Vernehmen nach könnte diese sogar noch im Spätsommer erfolgen.
lah/12/25.7.2019