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Dynamit Nobel Defence reaktiviert Geschäftssparte

Der Spezialist für schultergestützte Panzerabwehrhandwaffen und Schutzsysteme Dynamit Nobel Defence (DND) will in Zukunft das Geschäft im Bereich von Sperrsystemen wiederbeleben. Dabei handelt es sich in erster Linie um Panzerabwehrminen, wie DND-Geschäftsführer Michael Humbek am Mittwoch bei einer Veranstaltung seines Unternehmens in Berlin sagte. Humbek zufolge steht DND kurz vor dem Abschluss eines Entwicklungsauftrages für ebensolche Panzerabwehrminen mit einem skandinavischen Kunden. Man habe noch die Konstruktionszeichnungen für Minen sowie die zur Produktion erforderlichen Spezialmaschinen, betonte der DND-Geschäftsführer. Seinen Ausführungen zufolge sollen die Minen mit einem mobilen Werfersystem ausgebracht werden.

DND hatte in der Vergangenheit die Panzerabwehrmine AT2 für die Bundeswehr und andere Streitkräfte produziert. Die Mine ist fernverlegbar, wozu das Deutsche Heer seinerzeit unter anderem das Werfersystem Skorpion auf einem Kettenfahrgestell nutzte. Skorpion wurde bereits vor Jahren ausgemustert. Die Mine wird in der Bundeswehr nur noch mittels des MARS-Raketenwerfersystems eingesetzt. Damit können über große Entfernungen Minensperren ausgebracht werden.

Insider gehen davon aus, dass dieses System in wenigen Jahren aus Altersgründen erneuert werden muss. In diesem Zusammenhang könnte womöglich DND einen Auftrag erhalten. Auch die Raketen zur Verbringung müssen offenbar erneuert werden.

Dem Vernehmen nach ist das skandinavische Land auch an der Entwicklung einer so genannten Richtmine interessiert, quasi einer Panzerfaust auf Dreibein, die einen gegnerischen Panzer auf Entfernungen bekämpfen kann.

Humbek zufolge investiert sein Unternehmen überdies in eine Weiterentwicklung der Panzerfaust 3, bei der die Kampfentfernung, die abhängig vom Zielmittel bei 300 bis 600 liegt, auf 800 Meter gesteigert werden soll. Diese neue Waffe solle im Jahr 2024 in Serie gehen. Von der Panzerfaust 3 hat die Bundeswehr rund 3.000 Exemplare an die ukrainischen Streitkräfte abgegeben. Der DND-Geschäftsführer geht hier von einer Nachbeschaffung der Bundeswehr aus. In den Medien war darüber berichtet worden, dass das in Burbach ansässige Unternehmen auch einen direkten Auftrag aus der Ukraine über die Lieferung von mehr als 7.000 schultergestützten Waffen der RGW-90-Familie erhalten hat.
lah/2.6.2022

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