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Beschaffung von leichten Kampfhubschraubern gebilligt

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Das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw und die Firma Airbus Helicopters Deutschland GmbH haben einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 82 neuen Kampfhubschraubern des Typs H145M geschlossen.Wie das BAAINBw mitteilt, erfolgte die Vertragsunterzeichnung unmittelbar nach der gestrigen Billigung des Beschaffungsvorhabens durch den Haushaltsausschuss des Bundestages. Dem Vernehmen nach liegt der Beschaffungsvolumen bei 2,7 Milliarden Euro.  Der Mitteilung zufolge erfolgt die Finanzierung vorrangig aus dem Sondervermögen. Wie Airbus mitteilt, handelt es sich um 62 Festbestellungen plus 20 Optionen.

Bei der Beschaffung habe die Bundeswehr bewusst auf einen marktverfügbaren Hubschraubertyp zurückgegriffen, der bereits bei den Spezialkräften und für Rettungseinsätze genutzt wird, begründet das BAAINBw seine Entscheidung.  Der Rahmenvertrag umfasse neben der Herstellung und Lieferung der Hubschrauber auch Ersatzteile, acht Ausbildungssimulatoren, die Ausbildung des fliegenden und technischen Personals sowie umfangreiche Service-Leistungen für den Betrieb der Hubschrauber über einen Zeitraum von sieben Jahren.

Im Rahmen einer Brückenlösung werde der H145M als Leichter Kampfhubschrauber (LKH) den aktuell genutzten Kampfhubschrauber Tiger ablösen. Bereits im kommenden Jahr soll die Auslieferung der LKH und die Ausbildung des Personals beginnen und Ende 2028 abgeschlossen sein. Der LKH werde zukünftig an den Standorten des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg, den Heeresstandorten Niederstetten, Fritzlar und Faßberg sowie dem Luftwaffen-Standort Laupheim eingesetzt. Nach Angaben von Airbus sind 57 Hubschrauber für das Heer vorgesehen, die Spezialkräfte der Luftwaffe werden fünf H145M erhalten.

Der mehrrollenfähige Hubschrauber kann laut BAAINBw neben der Bewaffnung mit verschiedenen Ausrüstungskits bestückt werden: elektronische Selbstschutzanlagen, ballistischer Schutz oder Zusatzausstattung für den Einsatz über See. Außerdem verfüge der Helikopter über leistungsfähige Aufklärungssensoren. Diese ermöglichten der Besatzung, Missionen bei Tag und Nacht zu fliegen.

Wie Airbus Helicopters schreibt, kann die H145M binnen weniger Minuten von einer leichten Angriffsrolle mit axialer ballistischer und lenkbarer Bewaffnung und einem modernen Selbstschutzsystem in eine Version für Spezialeinsätze umgerüstet werden, die auch eine Abseilvorrichtung enthalte. Zu den umfassenden Missionspaketen gehören demnach auch Winden- und Außenlastfähigkeiten. Darüber hinaus verfügt die neue deutsche H145M über Optionen für künftige Missionsfähigkeiten wie Manned-Unmanned Teaming, sowie die jeweils neuesten Datenverbindungen und Kommunikationssysteme. Wie es in Fachkreisen heißt, bietet der H145M bei der Integration in Datennetzwerke deutliche Vorteile gegenüber dem veralteten Kampfhubschrauber Tiger.

Die bestellten H145M werden laut Hersteller in der Basisversion mit fest installierten Vorrichtungen ausgestattet, inklusive des von Airbus Helicopters entwickelte Waffenmanagementsystem HForce. Damit könne die Bundeswehr ihre Piloten auf demselben Hubschraubertyp ausbilden, der auch im Einsatz und im Kampf eingesetzt wird.

Die Bundeswehr betreibt bereits 16 H145M LUH SOF und acht H145 LUH SAR-Hubschrauber. Die US-Armee setzt fast 500 Hubschrauber der H145-Familie unter dem Namen UH-72 Lakota ein. Weitere Betreiber der H145M sind Ungarn, Serbien, Thailand und Luxemburg; Zypern hat sechs Maschinen bestellt.

Die H145M wird von zwei Turbomeca Arriel 2E-Triebwerken angetrieben und ist mit einer digitalen Triebwerksregelung (FADEC) ausgestattet. Darüber hinaus ist der Hubschrauber mit der digitalen Avioniksuite Helionix ausgestattet, die neben einem Flugdatenmanagement auch einen 4-Achsen-Autopiloten umfasst, der die Arbeitsbelastung des Piloten während des Einsatzes erheblich reduziert.
lah/12/14.12.2023

 

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