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Singapur: Von der Leyen an verstärkter Kooperation interessiert

Deutschland und der asiatische Stadtstaat Singapur wollen offenbar ihre militärische Zusammenarbeit weiter ausbauen. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte bei ihrem Besuch in Singapur im Vorfeld der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog, sie habe mit ihrem Amtskollegen Ng Eng Hen insbesondere über die Ausweitung der Kooperation bei der militärischen Ausbildung sowie den Austausch von Expertise bei der Modernisierung der Armeen diskutiert.

„Singapur ist sicherlich für uns einer der Schlüsselpartner in der Region“, sagte von der Leyen. Der Inselstaat liegt direkt an der Straße von Malakka – einem der meist befahrenen Wasserwege der Welt, dem im Handel mit Asien eine zentrale Rolle zukommt. Die Streitkräfte Singapurs gelten als modern und hoch gerüstet. So verfügt das Heer über insgesamt 224 Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Produktion – nur einer weniger als die Bundeswehr in der noch bis vor kurzem geltenden Zielstruktur. Darüber hinaus hat der asiatische Kleinstaat zwei moderne U-Boote des Typs 218 bei ThyssenKrupp Marine Systems bestellt.

Singapur hat permanent 14 Leopard 2 in Deutschland stationiert

Singapurs Armee hat ständig 14 Leopard-Panzer, die von Rheinmetall gewartet werden, zu Trainingszwecken in der Lüneburger Heide stationiert. Seit 2009 fliegen Panzersoldaten der Singapore Armed Forces für ein paar Wochen nach Deutschland und üben hier den scharfen Schuss. Im dicht besiedelten Singapur stehen dagegen keine vergleichbaren Übungsräume zur Verfügung.

Im kommenden Jahr  sollen die Soldaten aus Singapur auf den Truppenübungsplatz Oberlausitz in Sachsen umziehen, wo sie noch bessere Trainingsmöglichkeiten erhalten.  Denn im Gegensatz   zum Schießplatz Bergen, den sich zahlreiche NATO-Nationen teilen,  sind sie dort neben der Bundeswehr der einzige  weitere Hauptnutzer.  Das erleichtert die Koordination und erlaubt es, die Übungen auf ein Zeitfenster von sechs Wochen zu straffen. Gegenwärtig müssen aufgrund der beschränkten Platzverfügbarkeiten in der Lüneburger  Heide zweimal rund elf Wochen – inklusive Vor- und Nachbereitung – eingeplant werden.

Das Training in deutschen Einrichtungen lassen sich die Singapore Armed Forces einiges kosten. So schätzen Experten, dass pro elfwöchigem Übungsdurchgang für die Nutzung der Schießbahnen, Verpflegung, Wäscherei und weitere Dienstleistungen im Durchschnitt etwa eine Million EUR bezahlt werden müssen.  Dazu kommen noch die Summen, die in die Privatwirtschaft fließen. Etwa für Container- und Personentransport oder  den Gaststättenbesuch.

Laut Mitteilung des singapurischen Verteidigungsministeriums haben erst Anfang Mai Soldaten des 48. Bataillons des Singapore Armoured Regiments zusammen mit Soldaten des Panzerlehrbataillons 93 an einem gemeinsamen Gefechtsschießen in Bergen teilgenommen. Nach Aussage des aus Singapur angereisten Minister of State for Defence, Mohamad Maliki bin Osman, optimiere die Nutzung des Übungsplatzes, der fast halb so groß sei wie ganz Singapur, die Trainingsanstrengungen und erhöhe die Einsatzbereitschaft der Truppe.

Den Angaben zufolge ist das Manöver in Bergen das siebte seiner Art seit 2009. Die Übung „Exercise Panzer Strike“ wurde auf zwei Zeitfenster im Frühjahr – vom 6. April bis 22. Mai – und im Herbst – vom 28. September bis 5. November 2015 – aufgeteilt. Rund 950 Soldaten aus Singapur mit 14 Leopard 2 SG und 16 Bionix-Schützenpanzern seien daran beteiligt.

lah/29.5.2015

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