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Bundeswehr kauft 100 Leopard-Panzer zurück

Die Bundeswehr kauft Presseberichten zufolge 100 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 zum Preis von 22 Millionen Euro von der Industrie zurück. Das habe das Bundesverteidigungsministerium am Freitag mitgeteilt. Eine Modernisierung  solle ab 2017 erfolgen.  Ursprünglich war geplant, die Bundeswehr lediglich mit 225 Kampfpanzern dieses Musters auszustatten.

Die neue Gesamtzahl von über 300 Fahrzeugen reicht aus, um rechnerisch 7 Panzerbataillone – die typischerweise je über 44 Kampfpanzer verfügen –  auszustatten. Bislang hatte das Heer mit 6 Bataillonen geplant, davon wird eines im Heideort Bergen als deutsch-niederländischer Verband neu aufgestellt. In der Vergangenheit hatte die Bundeswehr auch auf die Möglichkeit teilaktiver Bataillone zurückgegriffen, wobei Kampfkompanien dieser Einheiten im Frieden auf aktive Bataillone aufgeteilt wurden. Im Ernstfall wären sie zusammengezogen worden und hätten eine Stabs- und Versorgungskompanie erhalten.

Experten zufolge ist eine Modernisierung alter Panzer in der Regel günstiger als die Neuproduktion, da wesentliche Bauteile wie die Wanne oder der Motor bereits vorhanden sind. Die Bundeswehr hatte in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts 2125 Leopard 2 beschafft, von denen nach Ende des Ost-West-Konfliktes der Großteil ins Ausland verkauft oder an die Industrie zurückgegeben wurde. Ein Nutzer ist beispielsweise der asiatische Stadtstaat Singapur, der über 224 Leoparden verfügt. Eine singapurische Kompanie Leopard-Panzer ist dabei zu Trainingszwecken ständig in Deutschland stationiert.

Neue Leopard 2 – etwa für den Export – laufen bei der Rüstungsschmiede Kraus-Maffei Wegmann vom Band, während Rheinmetall wichtige Komponenten zuliefert.  Die 100 Leopards dürften gut informierten Kreisen zufolge von Kraus-Maffei Wegmann zurückgekauft werden.
lah/10.4.2015

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