Nach der Abgabe von Schützenpanzern BMP-1 an die Ukraine erhalten die slowakischen Streitkräfte zum Erhalt ihrer Einsatzbereitschaft Kampfpanzer Leopard 2 A4 aus Beständen der deutschen Rüstungsindustrie. Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer hat, einer Mitteilung des BMVg zufolge, in Vertretung der Verteidigungsministerin, gemeinsam mit seinem slowakischen Amtskollegen eine Absichtserklärung (Letter of Intent) zum deutsch-slowakischen Ringtausch unterzeichnet.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat darauf hingewiesen, dass die Slowakei schnellstmöglich Schützenpanzer an die Ukraine abgeben wird, mit denen sich die Soldatinnen und Soldaten dort bereits auskennen und die unverzüglich bei der Verteidigung des Landes gegen Russland eingesetzt werden können. „Im Gegenzug werden wir der Slowakei fünfzehn Leopard 2 A4 aus Beständen der Rüstungsindustrie liefern, ergänzt um ein Munitions-, Ausbildungs- und Logistikpaket. Noch in diesem Jahr soll der erste Kampfpanzer das slowakische Heer erreichen“, so Lambrecht weiter.
Bereits im Mai hatte die Bundesregierung hat die Finanzierung von 15 Panzern des Typs Leopard 2 A4 (14 Kampfpanzer und ein Bergepanzer) zugesagt, um die tschechische Regierung in die Lage zu versetzen, T72-Kampfpanzer an die Ukraine abzugeben. Presseberichten zufolge stehen die Verhandlungen hierzu kurz vor dem Abschluss.
Die Kampfpanzer Leopard 2 A4 sind Fahrzeuge, die die Industrie von europäischen Streitkräften zurückgekauft hat. Für die Aufbereitung der je 15 Panzer für die beiden Länder wird mit einem finanziellen Aufwand in Höhe von jeweils einem niedrigen dreistelligen Millionen Euro-Betrag gerechnet. Die Finanzierung übernimmt die Bundesrepublik Deutschland. Medienberichten zufolge sollen die Panzer von Rheinmetall aufbereitet werden. Nach Auslieferung der ersten Kampfpanzer in diesem Jahr sollen die restlichen Fahrzeuge im Laufe des nächsten Jahres an die beiden Nutzerländer ausgeliefert werden.
Nach Angaben des BMVg wurde der Ringtausch als Instrument gewählt, um die Ukraine im Kampf gegen Russland zu unterstützen. Dabei geben Länder sowjetisches Material aus ihren eigenen Beständen ab. Dadurch entstehen jedoch materielle Lücken, die gefüllt werden müssen. Deutschland hat zugesagt, beim Wiederauffüllen dieser Lücken zu unterstützen. Dies geschehe im Besonderen, indem Material aus der deutschen Industrie bereitgestellt werde, so das Ministerium.
gwh/12/25.8.2022