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Rotes Meer: Zwei Navy-SEALs nach Boardingoperation vermisst

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Die US-Streitkräfte im Roten Meer sind auf der Suche nach zwei Navy-SEAL-Operators, welche im Anschluss an eine nächtliche Boardingoperation mit darauffolgender Versenkung der beschlagnahmten Dau nicht zurückgekehrt sind. U.S. Navy SEALs sind Kampfschwimmer der US-Marine und gehören zur Tier-2-Spezialkräftekategorie der US-Streitkräfte. Die Abkürzung SEAL steht für Sea, Air, Land und beschreibt das Einsatzspektrum der Truppe zu Wasser, in der Luft und zu Lande. Die US-Marine verfügt derzeit über acht aktive SEAL-Verbände. 

Wie das US-Regionalkommando CENTCOM in einer Mitteilung schreibt, beschlagnahmten US-Marinekräfte am 11. Januar in der Nacht im Rahmen einer Flaggenüberprüfung eine Dau, „die illegal Waffenkomponenten aus dem Iran transportierte, um die Houthi-Truppen im Jemen mit Nachschub zu versorgen, als Teil der laufenden Angriffskampagne der Houthis gegen internationale Handelsschifffahrt“.  

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Dem CENTCOM zufolge haben U.S. Navy SEALs, die von dem logistischen Unterstützungsschiff für Spezialkräftemissionen USS Lewis B Puller aus operieren und von Hubschraubern und unbemannten Flugzeugen (UAVs) unterstützt wurden, die Dau in der Nähe der somalischen Küste in internationalen Gewässern des Arabischen Meeres geentert und Komponenten von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern aus iranischer Produktion beschlagnahmt. Beschlagnahmt wurden demnach Antriebs-, Lenk- und Gefechtsköpfe für ballistische Mittelstreckenraketen und Anti-Schiffs-Marschflugkörper der Houthi sowie Komponenten für Flugabwehrsysteme. „Erste Analysen deuten darauf hin, dass derartige Waffen von den Houthis eingesetzt wurden, um unschuldige Seeleute auf internationalen Handelsschiffen, die im Roten Meer unterwegs sind, zu bedrohen und anzugreifen“, so die Autoren der CENTCOM-Mitteilung. 

Die US-Streitkräfte verweisen darauf, dass es sich bei der Mission um die erste Sicherstellung von letalen, aus dem Iran gelieferten modernen konventionellen Waffen für die Houthis seit Beginn der Angriffe der Terrormiliz auf Handelsschiffe im November 2023 sowie die erste Beschlagnahmung von fortschrittlichen, im Iran hergestellten Komponenten für ballistische Raketen und Marschflugkörper durch die US-Marine seit November 2019 überhaupt handelt. 

Die geenterte Dau wurde nach der Durchsuchung als unsicher eingestuft und dem CENTCOM zufolge versenkt. Die 14-köpfige Besatzung der Dau wurde in Gewahrsam genommen, über deren Verbleib der Mitteilung zufolge „in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht entschieden“ wird. Zwei direkt an der Operation beteiligte U.S. Navy SEALs gelten seitdem als verschollen. „Wir führen eine intensive Suche nach unseren vermissten Kameraden durch“, wird General Michael Erik Kurilla, Kommandeur des USCENTCOM, in der Mitteilung zitiert. 
wg 

Update: 22. Januar 2024
Die zwei vermissten SEALs wurden nach mehreren Tagen erfolgloser Suche durch die US-Streitkräfte für verstorben erklärt.