Das neu gegründete deutsche Sensorhaus Hensoldt erwirbt nach eigenen Angaben mit der EuroAvionics GmbH in Pforzheim einen Anbieter von Avionik-Systemen für Hubschrauber und Drohnen. Nach Vorliegen aller rechtlichen Voraussetzungen sei der im Mai mit dem Verkäufer Equistone Partners Europe unterschriebene Anteilskaufvertrag am gestrigen Mittwoch in Kraft getreten, teilte Hensoldt heute weiter mit. Von der Übernahme verspricht sich Hensoldt neuen Schub für sein existierendes Avionik-Geschäft.
„Aus der Kombination der Stärken von EuroAvionics im zivilen Markt und unserem bisherigen, vorwiegend militärisch ausgerichteten Portfolio können wir jetzt eine umfassende Hensoldt-Produktlinie Avionics entwickeln“, wird Celia Pelaz, Leiterin Strategic Business Development bei Hensoldt, in der Mitteilung zitiert. Mit der Akquisition verbreitere Hensoldt seinen Zugang zu zivilen Hubschrauber-Herstellern und Flottenbetreibern. Gleichzeitig setze man auf effizientere Verwendung von Forschungs- und Entwicklungs-Mitteln, um neue Anforderungen der Kunden erfüllen zu können.
Wie ein Hensoldt-Sprecher erläuterte, arbeitet das Unternehmen gegenwärtig an einem Avionik-Computer für militärische Anwendungen, der womöglich über EuroAvionics auch in den zivilen Markt gebracht werden könnte. Umgekehrt verfüge das Pforzheimer Unternehmen über Kompetenzen bei digitalen Kartengeräten, die auch für Militäranwendungen benötigt werden.
Die EuroAvionics-Gruppe erwirtschaftet den Angaben zufolge mit rund 100 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 20 Mio EUR. Sie sei besonders stark auf dem Markt für zivil zertifizierte Avionikausrüstung für Hubschrauber mit Schnittstellen zu Avionik- und Sensorsystemen von Drittanbietern ausgerichtet. Zu ihren Produkten gehören Flugmanagementsysteme sowie Avionikcomputer und Autopilotsysteme, vor allem für Drohnen. Neben dem Hauptsitz in Pforzheim betreibt das Unternehmen Tochtergesellschaften in UK, den USA und der Schweiz.
lah/12/17.8.2017