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Hensoldt modernisiert IFF-Systeme und untersucht Selbstschutz

Die französische Tochter des deutschen Sensor-Spezialisten Hensoldt liefert ihr IFF-Identifikationssystem (IFF= Identification Friend of Foe), den Mode-5-fähigen MSR1000I Interrogator für landgestützte Flugabwehrsysteme, an den Rüstungskonzern MBDA. Ein erster Auftrag über die Lieferung von 13 MSR1000I-IFF-Abfragesystemen sei von MBDA für Luftverteidigungsanlagen mit sehr kurzer Reichweite von ungenannten Exportkunden erteilt worden, schreibt Hensoldt in einer Mitteilung.

Die IFF-Technologie ist von zentraler Bedeutung für alle militärischen Operationen, da sie es den Feldkommandeuren ermöglicht, durch das automatische Senden von Abfrage- und Antwortsignalen schnell zwischen freundlichen und feindlichen Verteidigungskräften zu unterscheiden.

Den Angaben von Hensoldt zufolge wurde das MSR1000I speziell für die Abwehr von Bedrohungen aus niedriger Höhe entwickelt, vor allem von Hubschraubern und niedrig fliegenden Luftunterstützungsflugzeugen. Das System, von dem mehr als 200 Exemplare weltweit im Einsatz seien, könne in Bodenstationen, Fahrzeuge oder Schiffe integriert werden.

Darüber hinaus wurde Hensoldt nach  eigenen Angaben von der deutschen Beschaffungsbehörde BAAINBw beauftragt, in einer mehrjährigen Studie die Modernisierung und Leistungssteigerung des Eurofighter-Selbstschutzsystems zu untersuchen. Der Untersuchungsauftrag ziele darauf ab, die Durchsetzungs- und Überlebensfähigkeit des Eurofighter auch gegen modernste Bedrohungen, wie weitreichende integrierte Flugabwehrsysteme und hochagile Radare, zu sichern, teilte Hensoldt mit. Zugleich sollen den Angaben zufolge neue Anforderungen an die Cyber-Sicherheit, die Verwendung von kommerziellen Bauteilen (Commercial-off-the-shelf, COTS) und die neuen Eurofighter Design- und Entwicklungsstandards berücksichtigt werden. Die Untersuchungsergebnisse würden in enger Kooperation mit der Luftwaffe erarbeitet und dem Kunden regelmäßig mittels Hardware- und Softwaredemonstrationen vorgestellt.

Während das bestehende Eurofighter-Selbstschutzsystem kontinuierlich verbessert werde, hätten mit dem Eurofighter Long Term Evolution (LTE) Program die Vorbereitungen für ein umfassendes Waffensystemupdate begonnen, um so die Einsatzfähigkeit weit in das 21. Jahrhundert und für zukünftige Anpassungen sicherzustellen, schreibt Hensoldt. Hierfür habe das EuroDASS Konsortium (Leonardo UK, Elettronica, Indra, HENSOLDT) unter dem Namen Praetorian eVolution (kurz: eVo) eine Neukonzeption des Selbstschutzsystems entworfen.
lah/12/4.8.2021