Die sechs neuen Transportflugzeuge des Typs C-130J der Bundeswehr erhalten für die Raketenabwehr MILDS Block2-Sensoren von Hensoldt. Wie der Hersteller mitgeteilt hat, werden die Sensoren an den dänischen Flugzeugausrüster Terma geliefert, der die Integration der Gesamtsysteme beim C-130J-Hersteller Lockheed Martin betreut. Hensoldt gibt den Wert des Auftrags mit 2,9 Millionen Euro an.
Jedes der sechs Flugzeuge erhält fünf Sensoren. Weitere fünf dienen dem Aufbau eines Referenzsystems. Die ersten 20 der insgesamt 35 Sensoren sind einschließlich der Trockenpatronen-Kits bereits ausgeliefert worden. Der Rest folgt bis Januar 2023.
MILDS Block 2 sei ein passives, bildgebendes Sensorsystem, das für die Erkennung von Emissionen im Solar-Blind-UV-Spektralband optimiert sei, die von dem Abgasstrahl des Raketenmotors einer (anfliegenden) Rakete ausgeht, beschreibt Hensoldt das System. MILDS Block 2 erkenne ankommende Raketenbedrohungen und zeige die Ankunftsrichtung mit maximaler Vorwarnzeit an. Die hohe räumliche Auflösung von MILDS Block 2 in Verbindung mit modernster zeitlicher Verarbeitung ermögliche eine sehr hohe Erkennungsrate bei gleichzeitig weitgehender Vermeidung von Fehlalarmen.
Nach Angaben von Hensoldt hat das Unternehmen die Selbstschutzlösung MILDS AN/AAR-60 Block 2 speziell für Hubschrauber und Großraumflugzeuge entwickelt, um eine höhere Leistung und zusätzliche Funktionen wie z. B. sensorinterne Datenaufzeichnung und Hostile-Fire-Indication (Erkennung von Beschuss durch Handfeuerwaffen) bereitzustellen. Die schnelle Erkennung und Deklaration von Bedrohungen in Verbindung mit der automatischen Auslösung von Gegenmaßnahmen und der Alarmierung der Besatzung unterstütze den Missionserfolg und die sichere Rückkehr von Besatzung und Flugzeug.
gwh/12/11.3.2022