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Integration von Aufklärungsdrohne in den Schützenpanzer CV90

Kristóf Nagy

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Der Rüstungskonzern BAE Systems Hägglunds hat mit dem schwedischen Softwareproduzenten Carmenta und dem Drohnenspezialisten Arolit eine Entwicklungsvereinbarung über die Integration einer UAS (unbemanntes Luftfahrzeug) in den Schützenpanzer CV90 geschlossen. Dies gab Carmenta bereits am 21. Mai 2024 in einer Pressemitteilung bekannt. Ziel des Projektes sei die Steigerung der Sensorenreichweite des Fahrzeugs zur Erhöhung des Situationsbewusstseins.

Der Schützenpanzer CV90 verfügt bereits heute über eine breite Palette von Waffensystemen und Sensoren. Zehn europäische, davon acht NATO-Länder, haben sich für die Plattform mit insgesamt 1.700 bestellten Fahrzeugen entschieden. Zudem wurde fast zeitgleich mit der Ankündigung von Carmenta bekannt, dass die schwedische Regierung ein weiteres Los Typs CV9035 MkIIIC als Ersatz für die Abgaben an die Ukraine bestellt hat. Der potenzielle Kundenkreis für die angestrebte Fähigkeitssteigerung ist daher einem stetigen Wachstum unterworfen.

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Seitens Carmenta stehe bereits ein Demonstrator für eine hoch entwickelte 3D-Missionsplanung und autonome Flugsoftware zur Verfügung, so die Mitteilung des Unternehmens. Diese sei in der Lage eine gedeckte Annäherung der Drohne an das vorgeplante Aufklärungsziel durch Konturenflug zu gewährleisten. Des Weiteren ist auch eine Echtzeitüberwachung von bestimmten Räumen oder die Route des Fahrzeuges folgend, bzw. dieser vorausgehend möglich. Die Ausgabe der Aufklärungsergebnisse kann im Fahrzeug auf einer digitalen 3D-Karte oder über eine Virtual/Augmented Reality Brille des Herstellers Varjo erfolgen und so das Situationsbewusstsein der Besatzung auf Basis von Echtzeitdaten deutlich verbessern. Laut Mitteilung seien die angesprochenen Fähigkeiten bereits in Versuchen erfolgreich demonstriert worden.

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Welche UAS des schwedischen Drohnenherstellers Arolit zum Einsatz kommen, bzw. ob eine eigens erfolgende Neuentwicklung integriert werden soll, war nicht Gegenstand der Mitteilungen. Auf dem mit der Pressemeldung verbreiteten Bild war jedoch die Airolit S1 AUS zu sehen. Diese leichte Aufklärungsdrohne weist laut Herstellerangaben eine Nutzlast von 3 kg und eine Reichweite von 15 km auf. Sensoren wie Wärmebild- und Tagsichtkameras mit bis zu 80xVergrößerung sind in die Drohne bereits herstellerseitig integriert worden.

Das im südschwedischen Mölndal ansässige Unternehmen scheint mit seiner Spezialisierung auf allwetterfähige Aufklärungs- und Überwachungsdrohnen ein idealer, lokaler Partner zu sein. Zudem bietet Arolit auch eigens entwickelte kabelgebunden Lösungen für den stationieren Betrieb an, wodurch die Standzeit der UAS signifikant erhöht werden kann.

Kristóf Nagy