Anzeige

Norweger steigen bei Nordseewerken Emden ein

Für die Nordseewerke Emden Shipyard GmbH bietet sich nach der im August beantragten Insolvenz in Eigenregie eine neue Zukunftsperspektive: Vor wenigen Tagen hat sich die norwegische Fosen-Werft an dem Unternehmen beteiligt und zusammen mit dem bisherigen Geschäftsführer Patrick Hennings-Huep und der Deutschen Industrieanlagen GmbH aus Essen (DIAG) ein Joint Venture mit dem Namen  Fosen Nordseewerke GmbH gegründet.

An dem Gemeinschaftsunternehmen halte Fosen Yard 51 Prozent, während er selbst  zusammen mit der DIAG 49 Prozent der Anteile besitze, erläuterte Hennings-Huep.  Gemeinsam mit Fosen-CEO Anders Straumsheim leitet der Manager das neue Unternehmen.

Das Marinegeschäft werde voll weitergeführt, betonte Hennings-Huep. Wobei ein Schwerpunkt weiter auf dem Unterwasserbereich liege. Der Bund habe der Transaktion wohlwollend zugestimmt. Nach Aussage des Geschäftsführers wird die  Entwicklung des auf der Messe SMM in Hamburg vor wenigen Wochen vorgestellten Klein-U-Bootes N-310 fortgesetzt. „Die Verhandlungen mit dem Kunden laufen.“

Aufgrund der neuen Konstellation mit einem norwegischen Partner könnte sich Hennings-Huep auch vorstellen, dass Teile der zukünftigen deutsch-norwegischen U-Boote der Klasse 212 CD in Emden produziert werden. Bekanntlich fordert das norwegische Verteidigungsministerium hohe Offset-Leistungen für das U-Boot-Geschäft, was der neuen Werft womöglich in die Hände spielen könnte.

Die im Besitz mehrerer Investoren befindliche mittelständische Fosen-Werft ist bislang auf den zivilen Schiffbau konzentriert und hat unter anderem die Hurtig-Routen und den Offshore-Sektor beliefert. Nach einer Mitteilung von Fosen soll mit dem Einstieg bei den Nordseewerken eine internationale Schiffbau-Gruppe geschaffen werden, die die gesamte Wertschöpfungskette vom Design, über das Engineering, die Konstruktion des Rumpfes, das Outfitting bis hin zur Auslieferung übernehmen kann. Die Gruppe werde Kunden in allen Segmenten des Schiffbaus bedienen, heißt es.

Vor diesem Hintergrund gebe es Überlegungen, insbesondere Schiffe für den Personentransport wie etwa Fähren gemeinsam zu produzieren, sagte Hennings-Huep. So könnten Schiffe bis zu einer Länge von 170 Metern in Emden gebaut und dann in einem zweiten Schritt in Norwegen ausgerüstet werden.
lah/18.10.2018

.i.td-icon-menu-up { display: none; }