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tkMS-Standort in Emden bleibt erhalten

Presseberichten zufolge soll  der Standort von thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) in Emden entgegen der ursprünglichen Planung doch nicht zum Jahresende geschlossen werden. Wie es heißt, sorgen die beiden Großaufträge zu Lieferung von Überwasserkampfschiffen nach Brasilien und nach Ägypten für Beschäftigungsmöglichkeiten der Belegschaft.

Nach langen Verhandlungen hatten sich Anfang 2018 die IG Metall und der Betriebsrat mit ThyssenKrupp auf einen Erhalt des Standorts bis Ende 2020 geeinigt. Der Konzern wollte die Niederlassung in Emden ursprünglich ganz abwickeln. Mit der Einigung werde die  Entscheidung zur Schließung und damit zur vollständigen Integration des Standortes Emden bis zum 31.12.2020 ausgesetzt, hieß es damals.

Die für die Belegschaft positive Entscheidung fällt in eine Phase großer wirtschaftlicher Probleme für den deutschen Schiffbau aufgrund der Corona-Krise. So haben bereits zahlreiche Werften Kurzarbeit angemeldet, darunter auch die Marine-Werft German Naval Yards Kiel. Dort sollen – wie berichtet – zahlreiche Stellen abgebaut werden. Die Geschäftsleitung hat offenbar den Haustarifvertrag bereits gekündigt.

Auch für tkMS in Kiel ist Kurzarbeit mittlerweile ein Thema. Gut informierten Kreisen zufolge, wirkt sich der immer wieder verschobene Vertragsschluss für sechs U-Boote des Typs 212 CD im Rahmen eines norwegisch-deutschen Gemeinschaftsprogramms negativ auf die Beschäftigungssituation aus. Betroffen sind offenbar besonders die Fertigung und das Engineering. Trotz des grundsätzlichen  Fortbestandes des Emder Standortes rechnen Beobachter auch dort mit Anpassungen.
lah/12/23.10.2020