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thyssenkrupp löst tkMS aus der Sparte Industrial Solutions

Der Technologie- und Industriekonzern thyssenkrupp richtet seinen bislang aus dem Marinegeschäft und dem Anlagenbau bestehenden Geschäftsbereich Industrial Solutions neu aus. Wie der Konzern heute mitteilte,  wird das Marinegeschäft aus dem Geschäftsbereich herausgelöst und unmittelbar durch die thyssenkrupp AG geführt. Damit konzentriere sich Industrial Solutions in Zukunft auf den Anlagenbau.

Der Marinebereich von thyssenkrupp zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Systemlieferanten für Überwasserschiffe und nicht-nuklearbetriebene Unterwasserboote. „Damit sich Industrial Solutions auf den Transformationsprozess beim Anlagenbau und die damit verbundenen Restrukturierungsmaßnahmen konzentrieren kann, wird die thyssenkrupp Marine Systems GmbH mit Sitz in Kiel und zusätzlichen Standorten in Hamburg, Bremen und Emden aus dem Geschäftsbereich Industrial Solutions herausgelöst und ab 1. Oktober 2018 unmittelbar durch die thyssenkrupp AG geführt“, schreibt das Unternehmen. Damit berichte Marine-Chef Rolf Wirtz künftig an Oliver Burkhard, Mitglied des Vorstands der thyssenkrupp AG. Dem Vernehmen nach wird tkMS im Oktober überdies eine neue Matrix-Struktur einführen, was offenbar schon vor einiger Zeit geplant war.

Peter Feldhaus, bisher Vorstandsvorsitzender von Industrial Solutions, wird den Angaben zufolge den Konzern zum 1. Oktober 2018 verlassen. Feldhaus hatte zunächst seit September 2015 als Strategie-Chef des Konzerns erfolgreich die strategische Weiterentwicklung von thyssenkrupp mitverantwortet, bevor er im Oktober 2016 CEO von thyssenkrupp Marine Systems wurde. Im Mai 2017 hatte er den Vorstandsvorsitz von Industrial Solutions übernommen. Stefan Gesing, bisher Finanzvorstand von Industrial Solutions, wird das Unternehmen ebenfalls zum 1. Oktober 2018 verlassen.

Die IG Metall Küste begrüßt die Angliederung der Werftensparte direkt unter dem Vorstand des Industriekonzerns thyssenkrupp.  Dieser Schritt unterstreiche  die Bedeutung des Marineschiffbaus im Unternehmen, schreibt die Gewerkschaft in einer Mitteilung.

„Wir setzen darauf, dass die neue Struktur den Marineschiffbau stärkt und dem Management bei tkMS und Atlas Elektronik mehr Möglichkeiten gibt, eigenständig und selbstbestimmt zu arbeiten“, wird Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, in der Mitteilung zitiert. „Wir haben keine Anzeichen dafür, dass ein Verkauf der Werftensparte vorbereitet wird. Im Gegenteil: Wir sehen in der Entscheidung des Konzerns ein klares Bekenntnis zum Schiffbau.“

Achim Hass, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von tkMS, wird mit der Aussage zitiert: „Das Unternehmen kann sich in der neuen Struktur auf seine beiden Standbeine, den Über- und Unterwasserschiffbau, konzentrieren.“ Es werde  bei tkMS weitere Veränderungen in den Abläufen und Strukturen geben. Es seien aber keine Sanierungen wie in anderen Bereichen des Konzerns geplant, so Hass.

Zur Werftensparte von thyssenkrupp zählen in Deutschland nach Angaben der IG Metall Küste etwa 5.400 Beschäftigte. tkMS hat Standorte in Kiel, Hamburg und Emden. Zu Atlas Elektronik gehören neben der Zentrale in Bremen Standorte in Wedel und Wilhelmshaven sowie Hagenuk Marinekommunikation in Flintbek bei Kiel.
lah/12/14.9.2018

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