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BMVg kickt TKMS und Lürssen aus dem Wettbewerb

Das Verteidigungsministerium hat heute überraschend das aus ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und Lürssen bestehende Konsortium aus dem Bieterwettbewerb um die zukünftigen Mehrzweckkampfschiffe der Deutschen Marine genommen.  Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) habe TKMS mitgeteilt, dass das Konsortium im Vergabeverfahren MKS 180 aus dem weiterem Vergabeprozess ausgeschlossen worden sei, teilte das Konsortium heute mit.

„ThyssenKrupp Marine Systems und Lürssen hatten dem Bund ein Angebot vorgelegt, von dem die Unternehmen nach wie vor überzeugt sind und in das unsere jahrzehntelange Erfahrung und Expertise im Marineschiffbau und als Partner der Deutschen Marine eingeflossen sind“, schreiben die Unternehmen. TKMS prüfe jetzt sorgfältig die Begründung für den Ausschluss aus dem weiteren Verfahren. Dem Vernehmen nach soll das BAAINBw seine Entscheidung auf über 50 Seiten begründet haben.

Offenbar  sind German Naval Yards als Führer eines Konsortiums mit dem US-Partner Alion sowie die niederländische Damen-Werft als Führer des zweiten Konsortiums mit der zu Lürssen gehörenden Werft Blohm+Voss weiter im Rennen.

Die IG Metall Küste kritisiert in einer ersten Stellungnahmen den Ausschluss des Konsortiums vom Vergabeverfahren. „Die neue Bundesregierung ist noch nicht einmal im Amt, da wird der Koalitionsvertrag bereits durch voreilige Entscheidungen unterlaufen“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Das Vergabeverfahren sollte auf Grundlage des Koalitionsvertrages ausgesetzt werden.“ Darin hätten sich Union und SPD darauf geeinigt, den Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie einzustufen.

Der Gewerkschafter fordert ein Moratorium, damit sich Politik, Industrie und Gewerkschaft gemeinsam Gedanken machen können, „wie das wichtige Know-how im Überwasserschiffbau in Deutschland gehalten werden kann“.

„Statt Ad-hoc-Entscheidungen auf der Arbeitsebene braucht es dazu Gespräche auf Spitzenebene.“ Von den Unternehmen verlangt Geiken, jetzt nicht Arbeitsplätze und Standorte in Frage zu stellen. „Die Marine-Werften an der Küste sind sowohl in der Konstruktion als auch in der Produktion bestens aufgestellt.“
lah/12/1.3.2018

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