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Verteidigungsministerium beschafft MEADS und Mehrzweckkampfschiff

Das Verteidigungsministerium will das Taktische Luftverteidigungssystems MEADS  und das Mehrzweckkampfschiff 180 für die Bundeswehr beschaffen.

Mit den beiden Vorhaben, die bis 2025 ein Volumen von rund 8 Mrd EUR umfassen, sollen nach Angaben des BMVg vom Dienstag innovative Elemente der Agenda Rüstung – wie Transparenz und dauerhaftes Risikomanagement –umgesetzt werden. Mit dieser Entscheidung hat sich das Ministerium gegen eine modernisierte Version des eingeführten Luftabwehrsystems Patriot ausgesprochen – eine Entscheidung, die in Fachkreisen bis zuletzt mit Spannung erwartet wurde.

Sowohl beim Taktischen Luftverteidigungssystem MEADS (Medium Extended Air Defense System) als auch beim neuen Mehrzweckkampfschiff 180 (MKS) habe die Bundeswehr aufgrund der neuen Herangehensweise beim Rüstungsmanagement eine „gute Verhandlungsposition“ gegenüber der Industrie, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen laut Mitteilung.

In den zu schließenden Verträgen seien konkrete Meilensteine im Verlauf der Rüstungsprojekte vorgesehen, an deren „Sollbruchstellen“ – etwa bei Nichteinhaltung vertraglicher Vereinbarungen – der Ausstieg möglich sei. Für die Entwicklung der neuen Systeme sollen laut Ministerium strenge Auflagen festgelegt werden, um Verzögerungen und Qualitätseinbußen zu vermeiden.

MEADS wird den Plänen zufolge von den Firmen MBDA Deutschland, MBDA Italien sowie dem US-Hersteller Lockheed Martin entwickelt werden. Bis 2025 soll das neue Flugabwehrsystem, für das Kosten von rund 4 Mrd EUR angesetzt sind, die Patriot-Einheiten der Bundeswehr ablösen.

MEADS, das sowohl zur Landesverteidigung als auch zum Schutz von Truppen weltweit gedacht sei, stellt laut Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker eine Antwort auf die komplexere Bedrohung aus der Luft dar. Sein 360-Grad-Radius, in dem es rundum Ziele erfassen und bekämpfen könne, biete im Unterschied zur Patriot einen größeren Schutz vor Angriffen von Flugzeugen oder Raketen. So könnten etwa Großstädte, Einsatzkontingente oder Flughäfen wie unter einer „Käseglocke“ geschützt werden.

Der Auftrag zu Entwicklung und Bau des Mehrzweckkampfschiffs 180, dessen Projekt-Kostenrahmen sich bis 2025 auch auf knapp vier Milliarden Euro beläuft, europaweit ausgeschrieben werden soll. Der Schiffstyp zeichne sich durch seine universelle Einsetzbarkeit gegen Bedrohungen aus der Luft, auf See oder von Unterwasser aus, heißt es laut Meldung.

Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Henning Otte, begrüßte die Entscheidung zur Beschaffung von MEADS und dem Mehrzweckkampfschiff. „Durch die europaweite Ausschreibung des MKS180 wird der Auswahlprozess für die Bundeswehr und das Parlament um ein vielfaches transparenter. Die Marine erhält mit dem MKS 180 einen ganz neuen Schiffstyp, der durch die Verwendung von Modulen leichter veränderten Einsatzszenarien und Aufgaben angepasst werden kann. Auch hier wird die Kontrolle verbessert, indem der Entwicklungsprozess von externen juristischen Sachverständigen begleitet wird. So können Fehler minimiert werden“ , sagte Otte.
lah/12/9.6.2015

 

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