Der Vorstandsvorsitzende des Flugzeug- und Rüstungsproduzenten Airbus, Tom Enders, hat in einem Zeitungsgespräch bekräftigt, dass er am geplanten Verkauf eines Teils seiner Rüstungssparte festhalten will. Wie er in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte, gibt es namhafte Interessenten aus der Industrie und aus dem Private-Equity-Bereich. „Wir wollen bis Ende des Jahres Klarheit über den Käufer haben“, sagte er.
Enders hatte bereits vor geraumer Zeit die Elektronik- und Sensorsparte seines Unternehmens mit einem Umsatzanteil von etwa 20 Prozent zum Verkauf gestellt. Der Geschäftszweig steht für ein Umsatzvolumen von etwa 1,1 Mrd EUR sowie 4.800 Mitarbeiter, von denen die meisten in Deutschland beschäftigt sind.
Laut Enders kommen auch ausländische Käufer in Betracht, schließlich wolle er für den Bereich den bestmöglichen Preis erzielen. Das Verteidigungsministerium würde dagegen den deutschen Konzern Rheinmetall als Gewinner des Verkaufsprozess präferieren.
Sollte die Airbus-Sparte an ausländische Bieter wie die französische Thales oder ein Konsortium von US-Finanzinvestoren fallen, sehen Beobachter das Konzept des BMVg zu Förderung nationaler Schlüsseltechnologien vor dem Scheitern. Denn mit dem Verkauf ins Ausland würde Deutschland den Zugriff auf solche Schlüsseltechnologien wie Radar oder Sensorik verlieren.
lah/12/22.11.2015