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Airbus will 2017 über 20 Maschinen ausliefern

Der Airbus-Konzern geht im laufenden Jahr von mehr als 20 Auslieferungen des krisengeplagten Militärtransporters A400M aus – soweit keine neuen Schwierigkeiten auftreten. Wie Airbus-CEO Tom Enders am Mittwoch während einer Online-Pressekonferenz weiter ausführte, hat das Unternehmen im abgelaufenen Jahr 17 Flugzeuge des Typs an seine Käufer übergeben.

Enders kündigte überdies an, mit den Kunden über weitere Zugeständnisse hinsichtlich Strafen und Risikominderung sprechen zu wollen. Dafür habe er die volle Unterstützung des Aufsichtsrates. Der Airbus-Chef forderte, dass einige der schweren Konventionalstrafen gemildert werden müssten. Dagegen sieht er keinen Bedarf für Kapitalspritzen der beteiligten Nationen wie im Jahr 2009.

Aufgrund der zahlreichen Probleme mit dem Flieger musste Airbus im vergangenen Jahr insgesamt 2,2 Mrd EUR auf das Projekt abschreiben. Enders sprach von sieben bis acht Punkten, die mit den Kunden auch hinsichtlich Zertifizierung und Qualifizierung des Flugzeugs zur erörtern sind.  In den kommenden Jahren will das Unternehmen den A400M für weitere militärische Fähigkeiten wie etwa das Absetzen von Fallschirmjägern zertifizieren. Ein Hauptproblem stellen gegenwärtig Mängel in den Propellergetrieben dar. Laut Enders wurden allerdings bereits mehr als der Hälfte der ausgelieferten Flugzeuge die Getriebe modifiziert.

Seiner Aussage zufolge hat die Airbus-Gruppe die besten Fachleute aus den unterschiedlichen Konzernbereichen zusammengezogen, um die Probleme beim A400M zu beseitigen. Man habe die Komplexität des Flugzeugs, die höher als bei zivilen Flugzeugen sei, lange unterschätzt, räumte der Airbus-Chef ein. Dennoch sieht er für den Flieger nach Überwindung der Anlaufschwierigkeiten langfristig große Exportchancen. Insgesamt verzeichnete die gesamte Airbus-Gruppe im Jahr 2016 einen Umsatz von rund 67 Mrd EUR nach 64 Mrd EUR im Vorjahr.

Presseberichten zufolge war von den acht bisher an die Luftwaffe ausgelieferten A400M  zuletzt nur einer einsatzfähig. Deutschland hat insgesamt 53 A400M für die Bundeswehr bestellt, von denen allerdings 13 weiterverkauft werden sollen. Da es offenbar schwierig ist, einen Käufer zu finden, gibt es nach Angaben des BMVg mit möglichen Partnernationen Sondierungen, um die Flugzeuge gemeinsam zu betreiben. Laut Medienberichten  sollen Gespräche mit der Schweiz, Österreich und Tschechien hinsichtlich eines Leasing-Modells geführt worden sein.
lah/12/23.2.2017

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