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VSM kritisiert fehlendes Level Playing Field für Werften

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Die deutschen Marinewerften sehen sich einem unfairen Wettbewerb mit ihren unter Staatskontrolle stehenden und  damit geschützten europäischen Rivalen ausgesetzt.   Es müsse wieder einen Konkurrenzkampf auf Augenhöhe geben, forderte deshalb Karsten Fach von der Schiffswerft Abeking & Rasmussen auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik  (VSM) am heutigen Mittwoch in Hamburg.

Der Verband sieht insbesondere die europäische Ausschreibung für  die zukünftige Fregatte der deutschen Marine – das MKS 180  – kritisch. Das Verfahren gilt als ungewöhnlich, weil  die EU-Verträge eine nationale Vergabe erlauben und  andere  EU-Staaten mit eigener Werftindustrie dies praktizieren.  Auch der Nato-Partner USA schützt seine Marinewerften mit einem speziellen Gesetz vor ausländischem Wettbewerb.

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Probleme mit Avalen

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Nach Aussage von VSM-Vorstandsmitglied Fach kommt bei Ausschreibungen des Bundes  für deutsche Lieferanten das Problem der überzogenen Avalanforderungen hinzu. So erwarte etwa das Verteidigungsministerium, dass Werften für das Vorhaben MKS180 Bürgschaften in Höhe des vollen Projektvolumens von etwa vier Mrd EUR stellten.  Im Gegensatz zu Staatskonzernen – für die ja das jeweilige Finanzministerium bürgt –  seien kleine Werften dazu jedoch nicht in der Lage, kritisierte Fach. Denn Hausbanken akzeptierten Spezialschiffe nicht als Sicherheiten.

In seinem heute veröffentlichten Jahresbericht wird der VSM noch deutlicher:  „Das Beschaffungsvorhaben MKS180 ist wesentlich für den Erhalt der Systemkompetenz im Bereich Marine-Überwasserschiffbau am Standort Deutschland. Nur eine nationale Vergabe würde diese  strategischen Fähigkeiten sichern“, heißt es darin.  Die Ausschreibung in Europa führe jedoch zur „paradoxen Situation“, dass sich private deutsche Unternehmen im laufenden Ausschreibungsverfahren ohne so genanntes Level Playing Field mit Staatsunternehmen aus Frankreich und Italien messen müssten, kritisieren die Autoren.

MKS 180:  DCNS und Fincantieri offenbar draußen

Die Branche befürchtet offenbar, dass eine Vergabe ins Ausland dem Marineschiffbau in Deutschland schweren Schaden zufügen könnte, da die Marine als wichtigster Referenzkunde ausfallen würde.

Wie es aus gut unterrichteten Kreisen heißt, sollen jedoch zwei der fünf Bieter für das MKS 180 bereits aus dem Rennen gefallen sein: Den Angaben zufolge haben die italienische Staatswerft Fincantieri und DCNS aus Frankreich nicht wie gefordert  am vergangenen Montag ihre Angebote abgegeben und sind damit ausgeschieden.  Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums konnte dazu am Mittwoch kurzfristig keine Auskunft geben.

Ist die Information korrekt, bleiben Kreisen zufolge noch drei Bieter-Konsortien übrig: Lürssen/TKMS , BAE Systems/German Naval Yards sowie Damen/Blohm + Voss. Während es sich bei Lürssen/TKMS um eine rein deutsche Kooperation handelt,  dürften bei den anderen Konsortien die deutschen Partner wohl er den kleineren Part übernehmen. Ohnehin befinden sie sich in Auslandsbesitz:  German Naval Yards gehört der französischen Familie libanesischer Herkunft Safa und bei Blohm + Voss ist der britische Investment-Fonds Star Capital Partners der Eigentümer. Eine finale Entscheidung, werden Zuschlag erhält,  wird im kommenden Jahr erwartet.

VSM-Vorstand Fach hofft darauf, dass „nach der MKS 180“ auch wieder kleine Schiffe für die Marine gebaut werden.  Gerade die Lage im Baltikum und der Ostsee erfordere den Einsatz solcher  Einheiten.  Er  geht davon aus, dass ein neues Bauprogramm für Minenjäger aufgelegt wird.

Der VSM sieht überdies die Notwendigkeit, moderne Doppelhüllen-Betriebsstofftanker für die Marine zu beschaffen. Trotz der der Kooperation mit den Niederlanden bestehe weiterhin der Bedarf für ein  so genanntes Joint Support Ship, heißt es im Jahresbericht. Und schließlich sind auch die
lah/25.5.2016