thyssenkrupp Marine Systems will vermehrt U-Bootbauteile im 3D-Drucker fertigen lassen und dafür das bislang in Mülheim an der Ruhr ansässige thyssenkrupp TechCenter Additive Manufacturing nach Kiel zu holen. Wie tkMS in einer Mitteilung weiter schreibt, soll die Übernahme bis Juni 2020 abgeschlossen werden. Dem Vernehmen nach ist damit auch der Umzug einer Handvoll Mitarbeiter an die Förde vorgesehen.
Mit den Druckern können laut Mitteilung komplexere Strukturen hergestellt werden, die gleichzeitig stabiler, belastbarer und leichter sind als durch übliche Produktionsverfahren hergestellte Komponenten, bei denen häufig viele kleine Elemente gefertigt und dann zusammengesetzt werden müssen.
Wie tkMS schreibt, konnte bei einem im 3D-Drucker hergestellten Hydraulikblock für ein U-Boot beispielsweise 83 Prozent des Gewichts eingespart werden – von 14 auf 2,1 Kilogramm.Im Sommer 2019 hatte das thyssenkrupp TechCenter Additive Manufacturing von der Klassifikationsgesellschaft DNV GL als weltweit erster Produzent von 3D-Druck-Bauteilen für den maritimen Bereich eine Herstellerzulassung erhalten.
thyssenkrupp Marine Systems plant, zukünftig vor allem Teile im 3D-Drucker herzustellen, die in geringen Chargen für ein U-Boot benötigt werden. Das Unternehmen fokussiert sich nach eigenen Angaben dabei nicht nur auf Teile für Neubauten, sondern ebenso auf die Ersatzteilproduktion.
lah/12/27.2.2020