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Taktische Drohne soll bis 2027 entwickelt werden

Die Entwicklung des Prototyps einer europäischen taktischen Drohne der nächsten Generation soll bis 2027 abgeschlossen sein, wie es aus gut informierten Kreisen innerhalb der EU heißt. Das Projekt mit dem Namen „Next Generation Small RPAS” (NGSR), wobei RPAS für Remotely Piloted Aircraft System steht, wurde im vergangenen November vom Rat der Europäischen Union als eines von 14 neuen PESCO-Projekten angenommen. An dem Vorhaben, das unter der Leitung von Spanien steht, nehmen zudem Deutschland, Portugal, Rumänien und Slowenien teil. Laut offizieller Beschreibung ist das Ziel des Projekts, ein taktisches Unmanned Aerial System (UAS) der nächsten Generation zu entwickeln, dass sowohl von zivilen Sicherheitsbehörden und Rettungskräften, als auch von Streitkräften genutzt werden kann. Weiter heißt es, dass das System ohne Start- und Landebahn auskommen, bis zu 200 km Reichweite und eine Betriebszeit von 5 bis 10 Stunden haben solle. Zudem solle das System durch autonome Eigenschaften den Piloten und den Bediener entlasten.

Laut einer Quelle aus diplomatischen Kreisen der EU soll NGSR im kommenden Jahr mit der Ideenfindung starten. In den Jahren 2023 bis 2026 ist dann die Entwicklung vorgesehen, die 2027 mit der Fertigung eines funktionsfähigen Prototyps abgeschlossen werden soll. Wie es weiter heißt, werden die Kosten für das Projekt auf bis zu elf Millionen Euro geschätzt, von denen Spanien drei Millionen Euro übernehmen will. Die Aufteilung der verbleibenden Summe werde beim Abschluss des Partnerschaftsabkommens – vermutlich Ende 2023 – festgelegt.

Als Nutzlasten, die als unabdingbar angesehen werden, nennt die Quelle einen stabilisierten Sensor mit der Fähigkeit zur Frequenzspreizung, BLOS (Beyond Line Of Sight)-Systeme im Breitbandbereich, verbesserte Systeme für Intelligence, Surveillance und Reconnaissance (ISR) und Zielerfassung sowie Systeme zum Aufspüren von biologischen, chemischen, radiologischen und nuklearen Kampfstoffen. Darüber hinaus sei auch ein System zum Finden von Improvised Explosive Devices (IEDs) oder eine Bewaffnung der Drohne denkbar.

Die Quelle geht zudem davon aus, dass sich gegenwärtig bereits Unternehmen zu internationalen Konsortien im Rahmen des European Defence Fund (EDF) zusammentun, um sich auf die Entwicklung und den Bau des Prototyps zu bewerben. Diese Bewerbungen sollen bis Ende 2022 eingereicht werden. Die EDF-Vorschriften der EU geben vor, dass unter anderem nur Konsortien von den finanziellen Mitteln des EDFprofitieren können, wenn sie sich aus mindestens drei verschiedenen Unternehmen, aus mindestens drei verschiedenen Mitgliedstaaten zusammensetzen.
ohe/23.12.2021

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