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Spitzengespräch zum Schützenpanzer Puma geplant

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Die jüngst aufgetretenen Probleme mit dem Schützenpanzer Puma müssen weiter aufgearbeitet werden. Von den im Laufe der VJTF-Ausbildung am Schießübungszentrum im Dezember 2022 ausgefallenen 18 Schützenpanzern sind allerdings 17 wieder einsatzbereit. Die Industrie habe die Mängel an allen Schützenpanzern bis auf einen abstellen können, schreibt das Verteidigungsministerium in einer aktuellen Mitteilung.

Bei den Gesamtbefundungen der Panzer durch Personal der Industrie und der Bundeswehr an den Instandsetzungseinrichtungen in Pfreimd, Regen sowie Unterlüß habe sich ein differenziertes Bild überwiegend kleinerer und mittlerer, aber auch einzelner schwerwiegenderer Schäden ergeben, so das Ministerium. Es seien nun weitere Untersuchungen notwendig, die Hochwertteile sowie einen Brandschaden betreffen.

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Nach Einschätzung des BMVg ist der Puma grundsätzlich ein leistungsfähiger Schützenpanzer und verfügt über die Fähigkeit, der Truppe im Gefecht Wirkungsüberlegenheit zu verschaffen. Für ein kriegstaugliches System müsse der Puma allerdings robust und zuverlässig sein. „Derzeit kann das System nur in einem eng verzahnten System aus Truppe, Heeresinstandsetzungslogistik, Projektleitung und Industrie betrieben werden“, bemängelt das Ministerium. Um das weitere Vorgehen zur Verbesserung in der Nutzung festzulegen, werde das BMVg zeitnah zu einem Spitzengespräch unter Beteiligung der Industrie, der Truppe und der Beschaffungsorganisation einladen.

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Wie bereits unmittelbar nach dem Ausfall der 18 Pumas im vergangenen Jahr angekündigt, hält das BMVg an der Notfall-Planung fest, den Bundeswehr-Beitrag für die NATO-Speerspitze VJTF Land mit Schützenpanzern vom Typ Marder zu gewährleisten. Teil des dazu gehörenden deutschen Gefechtsverbandes seien zwei Panzergrenadierkompanien mit insgesamt 28 Schützenpanzern.

Nach Angaben des Ministeriums werden gegenwärtig 150 Pumas des 1. Loses auf den verbesserten Konstruktionsstand „S1“ gebracht. Zusätzlich werde das technisch-logistische Konzept der Truppe weiter ausgestaltet. „Die Wirksamkeit der Maßnahmen sind Voraussetzung für die Auslösung weiterer Nachrüstoptionen oder die Beauftragung des 2. Loses“, heißt es in der Mitteilung des BMVg.
lah/12/4.1.2023