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Russische Marine erhält neue leichte Waffenanlagen zur Drohnenabwehr

Kristóf Nagy

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Die russische Marine hat die erste Lieferung der neuen leichten und ferngelenkten Waffenanlage Narval vom Hersteller NPO Elektromashina/Uralwagonsawod, der zur Rostec-Gruppe gehört, erhalten. Dies geht aus einer Rostec-Pressemitteilung vom 19.09.2024 hervor. Die Waffenanlage wurde auf der Rüstungsmesse Army 2023 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und laut Mitteilung seitdem im Schwarzen Meer ausgiebig getestet.

Die für leichte maritime Einheiten konzipierte ferngelenkte Waffenanlage (Remote Controlled Weapon Station/ RCWS) soll nach Angaben des Herstellers den Schutz gegen bemannte und unbemannte See- und Luftziele verbessern. Das stabilisierte System soll insbesondere in der Lage sein, unbemannte Wasserfahrzeuge (Uncrewed Surface Vessels/ USVs) auf eine Entfernung von bis zu 600 m auch bei rauerem Seegang zu bekämpfen.

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Als kinetische Komponente ist ein für den maritimen Einsatz modifiziertes Maschinengewehr Kord 6P50-3 (6P59) integriert. Die Waffe im Kaliber 12,7 x 108 mm verfügt über eine modifizierte Zuführung mit einem Hülsenauswurf auf der rechten Seite. Darüber hinaus kann das Maschinengewehr im Notfall auch manuell ausgerichtet und ausgelöst werden. Zur Zielaufklärung und -verfolgung ist die Waffe mit einem Wärmebildgerät und einem Laserentfernungsmesser ausgerüstet.

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Der Mitteilung zufolge ist die Erprobung im Kriegshafen von Sewastopol seitens der russischen Marine und mit Unterstützung durch den Hersteller vollumfänglich abgeschlossen. Die Spezialisten von NPO Elektromashina seien derzeit dabei, eine wachsende Zahl von leichten Marineeinheiten mit dem Waffensystem auszurüsten. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass Rostec bereits 2021 erste Versuche mit der Narval Anlage bekannt gab. Es ist anzunehmen, dass die im Laufe des Jahres 2023 rapide gestiegene Bedrohung durch ukrainische USVs wesentlich zur schnellen Fertigstellung beigetragen hat.

Kristóf Nagy